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ADB:Riedesel zu Eisenbach, Volpert Christian Freiherr von

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Artikel „Riedesel zu Eisenbach, Volpert Christian Freiherr von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 533–534, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Riedesel_zu_Eisenbach,_Volpert_Christian_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 16:14 Uhr UTC)
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Band 28 (1889), S. 533–534 (Quelle).
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Riedesel: Volpert Christian Freiherr R. zu Eisenbach, kurfürstlich sächsischer General der Infanterie, im J. 1708 (n. a. 1710) auf dem Schlosse Lauterbach in Hessen, geboren, war zu der Zeit, wo der Siebenjährige Krieg entbrannte, Oberst und Generaladjutant des Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen, August III., bei welchem er sehr in Gnaden stand. Nicht minder erfreute er sich der Gunst des alles vermögenden königlichen Premierministers, des Grafen Brühl. Er verdankte dies seinen hervorragenden persönlichen Eigenschaften, denn er war ein Mann von feiner Bildung und mancherlei Kenntnissen, dabei ritterlich, brav und gerecht. Als die Capitulation von Pirna am 17. October 1756 zur Ausführung gekommen, ward er dem General Galbert beigegeben, welcher nach Wien gesandt wurde, um dort die Aufstellung neuer Truppenkörper für den sächsisch-polnischen Dienst zu betreiben. Es war dies eine schwierige Aufgabe, da es sowohl an Mannschaften, als noch mehr an Mitteln fehlte, dieselben auszurüsten; Oesterreich, welches das hierzu erforderliche Geld hergeben sollte, hatte selbst keins. R. that sein möglichstes; er wand sich mit vielem Geschick durch die mancherlei Klippen hindurch, welche dem Vorhaben im Wege standen. Als das „Sammlungswerk“, wie die Art der Truppenaufbringung aus großentheils dem ihnen aufgezwungenen preußischen Dienst sich entzogen habenden ehemaligen sächsischen Soldaten und sonstigen Landeskindern genannt wurde, nach Ungarn verlegt ward und Galbert dorthin abging, erhielt R. den Befehl sich in das Hauptquartier der gegen Preußen im Felde stehenden russischen Armee zu verfügen, um dort die Obliegenheiten eines sächsischen Residenten wahrzunehmen. Solcher Bevollmächtigten hatten die Cabinette der verschiedenen am Kriege betheiligten Staaten bei den meisten Armeen; sie erfuhren durch dieselben nicht allein was vorging, sondern sie überwachten und beaufsichtigten sich auch gegenseitig. R. fiel daneben die Aufgabe zu, die russische Generalität, welche große Abneigung gegen die österreichischen Bundesgenossen zeigte, zu möglichst gutem Einvernehmen mit dieser zu bestimmen. Er langte auf seinem Posten kurz vor der am 23. Juli 1759 von seiner Partei gewonnen Schlacht bei Kay an und blieb auf demselben bis zu dem nach dem Tode der Kaiserin Elisabeth und der Thronbesteigung Zar Peter’s III. erfolgten Abgange des russischen Heeres vom Kriegsschauplatze, Ende September 1762. Die Art und Weise, wie er sich seines Auftrages entledigte, hatte Brühl’s ganzen Beifall, obgleich er nicht alles erreichte, was er erstrebte. Als Anerkennung seiner guten Dienste ward er 1761 zum Generalmajor befördert. In die Heimath zurückgekehrt, starb er 1798 zu Dresden als Gouverneur der Haupt- und Residenzstadt und Präsident des Generalkriegsgerichts. [534] Die „Correspondenz des Grafen v. Brühl mit dem General v. R.“, welche Hauptmann M. v. Eelking (Leipzig 1854) herausgegeben hat, enthält nur Brühl’s Briefe an R. und erläuternde Anmerkungen des Herausgebers, aber keinerlei Berichte oder sonstige von R. herrührende Mittheilungen.