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ADB:Ende, Ferdinand Adolf Freiherr von

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Artikel „Ende, Ferdinand Adolf Freiherr von“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 103–104, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ende,_Ferdinand_Adolf_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:05 Uhr UTC)
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Ende: Ferdinand Adolf, Freiherr am E.[1], geb. 1760 in Celle, † gegen 1817 in Mannheim. Er war der Sohn des im J. 1799 in Stade verstorbenen wirklichen Geheimen Raths Gotthard Dietrich am E.[1], der zur Zeit der Geburt seines Sohnes in Celle Oberappellationsrath war. Ferdinand Adolf wurde durch Hauslehrer zur Universität vorbereitet, studirte 1755 in Leipzig unter Anleitung [104] seines Hofmeisters C. C. L. Höpfer und später in Göttingen. 1780 wurde er in Celle Kanzleiauditor, 1783 außerordentlicher Justizrath in Stade, dann ordentlicher und nach einigen Jahren Oberappellationsrath in Celle, wo er bis 1803 blieb, worauf er Staats- und Justizminister in Stuttgart, 1810 badischer geh. Legationsrath in Karlsruhe wurde, und später lebte er in Mannheim. Er veröffentlichte anonym mehrere historische und juristische Aufsätze in den braunschw.-lüneburgischen Annalen und publicirte mit A. L. Jacobi „Sammlungen für Geschichte und Staatskunde aus den braunschweig.-lüneburgischen Kurlanden“, ferner „Vermischte juristische Abhandlungen“, Celle 1802; „Vermischte juristische Aufsätze“, 1816. An weiteren juristischen Arbeiten wurde er durch seine Stellung gehindert. Er war ein eifriger Liebhaber der Astronomie und nahm auf seinen häufigen Reisen transportable Instrumente (besonders Sextant und Uhr) zu geographischen Ortsbestimmungen mit, so z. B. 1799 auf einer Reise nach Leipzig und Dresden. Er veröffentlichte außer kleinen Aufsätzen in Zach’s „Mon. Corr. f. Erd- und Himmelskunde“ und Bode’s „Astron. Jahrbüchern“, 1802 „Geographische Ortsbestimmungen im Niedersächsischen Kreise nebst einigen astronomischen Beobachtungen und Bemerkungen“. 1804 schrieb er, da damals die Hypothese aufgestellt war, daß die Meteorsteine aus dem Monde kämen: „Ueber Massen und Steine, die aus dem Monde auf die Erde gefallen sind“. Er spricht sich auch gegen die Sichtbarkeit der Jupiterstrabanten mit bloßem Auge aus, will jedoch den vermeintlichen Venusmond nicht immer als Erscheinung optischer Täuschung anerkennen. Alle himmlischen Erscheinungen, Finsternisse, Sternbedeckungen, Kometen (besonders den von 1811) suchte er zu beobachten, interessirte sich auch für historische Studien und machte auf unklare Stellen des Strabo, des Cicero etc. aufmerksam. In Celle hatte er sich auf seinem Hause eine Sternwarte eingerichtet, deren Instrumente er später mit nach Mannheim nahm. Er verkaufte später seinen Reflector der Mannheimer Sternwarte und zeigte für die Dotirung der Sternwarte daselbst das lebhafteste Interesse.

Vgl. Rotermund, Das gelehrte Hannover, 1. Bd., Bremen 1823.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. a b S. 103. Z. 5 und 3 v. u. l.: von Ende (st. am Ende). [Bd. 7, S. 795]