ADB:Endemann, Samuel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Endemann, Samuel“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 105, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Endemann,_Samuel&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 19:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Ender, Johann
Band 6 (1877), S. 105 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2015, suchen)
Samuel Endemann in Wikidata
GND-Nummer 11649378X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|105|105|Endemann, Samuel|Julius August Wagenmann|ADB:Endemann, Samuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11649378X}}    

Endemann: Samuel E., reformirter Theolog des 18. Jahrhunderts, geb. 18. März 1727 zu Carlsdorf in Hessen, Sohn eines Predigers, Schüler des Wolffianers Wyttenbach in Marburg, Prediger zu Jesberg 1750, in Hanau 1753, Professor am Gymnasium daselbst, Consistorialrath und Inspector der reformirten Kirchen und Schulen, zuletzt prof. primarius der Theologie und Consistorialrath in Marburg seit 1782, † 31. Mai 1789 in Hanau. Wie sein Lehrer Wyttenbach sucht er durch Anwendung der Wolffischen Philosophie auf die christliche Theologie das Verhältniß der geoffenbarten zur natürlichen Religion wissenschaftlich zu begründen, das kirchliche Dogma zu verdeutlichen und zu rationalisiren. Er tadelt die starr Orthodoxen, die jede Meinungsdifferenz verdrießlich ablehnen, klagt aber auch über den Unglauben einer Zeit, die denen, welche am alten Dogma festhalten, fast den gemeinen Menschenverstand abspreche; gemäßigt positiv, wohl unterrichtet, mild und duldsam sucht er die Ueberlieferung so gut als möglich festzuhalten, dem neuen Geist der Kritik und des Rationalismus aber nothgedrungene Concessionen zu machen, ohne Beruf und Kraft zu selbständiger Lehrfortbildung. Seine Hauptwerke sind: „Institutiones theol. dogmaticae“, 1777–78, 2 Bde., u. „Compendium theol. dogm.“ 1780; „Theol. moralis“ II T., 1780, und „Comp. theol. moralis“, 1784; endlich eine „Sciagraphia theol. polemicae“, 1783.

Vgl. Meusel, Lex.; Strieder, Hess. Gel. Gesch. III, 342; Gaß, Gesch. der prot. Dogm., Bd. IV, S. 429; Heppe, Gesch. der theol. Fac. in Marburg, 1873.