Zum Inhalt springen

ADB:Engelhardt, Karl August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Engelhardt, Karl August“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 140, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Engelhardt,_Karl_August&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 13:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Engelhardt, Veit
Band 6 (1877), S. 140 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl August Engelhardt in der Wikipedia
Karl August Engelhardt in Wikidata
GND-Nummer 116489227
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|140|140|Engelhardt, Karl August|Jakob Franck|ADB:Engelhardt, Karl August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116489227}}    

Engelhardt: Karl August E. (ps. Richard Roos), schönwissenschaftlicher und pädagogischer Schriftsteller, wurde am 4. Februar 1768 zu Dresden als der Sohn eines Zuckerbäckers geboren, der einem katholischen Adelsgeschlechte entstammte. Seit 1786 widmete er sich zu Wittenberg den theologischen Studien, nahm nach bestandener Prüfung 1790 eine Hofmeisterstelle an, mit welcher die sicherste Aussicht zu baldiger Erlangung eines geistlichen Amtes verbunden war. Dennoch aber gab er diese Stelle 1794 freiwillig wieder auf, um sich ausschließlich der Litteratur zu widmen, denn er hielt es für unedel, blos des Auskommens wegen ein Amt zu suchen, dem er nicht mit ganzer Seele sich hingeben könnte. Adelung’s Verwendung hatte er es besonders zu verdanken, daß er im J. 1805 bei der öffentlichen Bibliothek zu Dresden als Accessist angestellt wurde. In dieser Stellung diente er sechs Jahre ohne allen Gehalt, obgleich vielgeltende Männer seine Fürsprecher wurden. Endlich ward er im J. 1810 als Adjunct des Archivars bei der geheimen Kriegskanzlei angestellt und rückte nach dem Tode seines Vorgängers in dessen Stelle und Gehalt ein. Er ging als Archivar bei der Verwaltung des geheimen Kriegsraths-Collegiums in die Verwaltungskammer und bei der Aufhebung dieser Behörde am 1. December 1831 zum Kriegsministerium als Kriegsministerial-Archivar und Secretär über. Seit 1818 führte er auch die Redaction der Gesetzsammlung. Er starb am 28. Januar 1834 zu Dresden. Seine litterarische Thätigkeit begann er auf dem Felde der Pädagogik in Verbindung mit seinem Freunde Merkel. Beide gaben eine zu jener Zeit sehr wohlgefällig aufgenommene und gut gearbeitete Jugendschrift unter dem Titel heraus: „Der neue Jugendfreund“, welche mehrere Auflagen erlebte (zuletzt in 12 Bändchen, Leipzig 1797–1814) und ins Französische und Englische übersetzt wurde. Nach Merkel’s Tode, der im J. 1798 erfolgte, vollendete E. dessen „Erdbeschreibung Sachsens“. Ein Auszug aus diesem Werke ist das „Handbuch der Erdbeschreibung der kursächsischen Lande“, sowie die „Vaterlandskunde für Schule und Haus“. Von 1808–12 lieferte E. unter dem Titel: „Tägliche Denkwürdigkeiten aus der sächsischen Geschichte“ in 3 Bänden eine Gallerie interessanter Ereignisse und Charaktere, durch welche Schriften er das große Verdienst sich erworben hat, die Liebe zur geographischen und historischen Kenntniß des Vaterlandes aufs neue geweckt und insbesondere für den Unterricht der Jugend belebt zu haben. Unter seinen übrigen hierher gehörigen Schriften verdienen auch die „Malerischen Wanderungen durch Sachsen“ einer Erwähnung, sowie viele seiner in Zeitschriften zerstreut stehenden Aufsätze als werthvolle Beiträge zur Geschichte Sachsens, weil zum Theil nach wenig zugänglichen handschriftlichen Quellen bearbeitet, zu betrachten sind. Seit 1813 trat E. unter dem Namen „Richard Roos“ zuerst in Zeitschriften auch mit poetischen und prosaischen Leistungen und Erzählungen auf. Von diesen sind mehrere unter dem Titel „Erzählungen“ gesammelt. Seine „Gedichte“ zeichnen sich durch heitere Laune und satirisches Salz aus.

Meusel; Goedeke’s Grundriß d. d. Dichtung III. 3. S. 609 f., wo seine sämmtlichen Schriften verzeichnet sind.