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ADB:Erfurdt, Karl Gottlob August

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Artikel „Erfurdt, Karl Gottlob August“ von Conrad Bursian in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 195–196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erfurdt,_Karl_Gottlob_August&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 15:54 Uhr UTC)
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Erfurdt: Karl Gottlob August E., Philolog, geb. 11. Decbr. 1780 in Zörbig, studirte, nachdem er auf der lateinischen Schule der Francke’schen Stiftungen in Halle seine Vorbildung erhalten hatte, zuerst in Wittenberg, dann seit 1798 in Leipzig, wo er zu den ersten Mitgliedern der von G. Hermann gestifteten [196] und geleiteten griechischen Gesellschaft gehörte. Im J. 1801 wurde er als dritter Lehrer am Gymnasium zu Merseburg angestellt, avancirte dort 1807 zum Conrector und wurde am 6. Jan. 1810 zum ordentlichen Professor der alten Litteratur und Director des philologischen Seminars an der Universität ernannt, wo er schon am 5. Febr. 1813 an einer Brustentzündung starb. Seine Lebensarbeit ist eine Ausgabe der Tragödien des Sophokles mit kritischen Anmerkungen, den alten griechischen Scholien und fremden wie eigenen Commentaren („Sophoclis tragoediae septem ac deperditarum fragmenta emendavit, varietatem lectionis, scholia notasque tum aliorum tum suas adjecit C. G. A. Erfurdt. Accedit lexicon Sophocleum et index verborum locupletissimus“, Leipzig 1802 ff.), von der er selbst 6 Bände bearbeitet hat; der 7. den Oedipus auf Kolonos enthaltende Band ist erst längere Zeit nach seinem Tode (1825) von L. Heller und L. Doederlein nachgeliefert werden. Neben dieser größeren für Gelehrte bestimmten Ausgabe begann er eine kleinere ohne die griechischen Scholien mit kürzerem kritisch-exegetischem Commentar („Sophoclis tragoediae ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit C. G. A. Erfurdt“, Leipzig 1809 ff.), von der er nur zwei Bändchen (Antigone und Oedipus Rex) liefern konnte: dieselbe ist nach seinem Tode von G. Hermann fortgesetzt worden, der auch die beiden ersten Bändchen neu bearbeitet hat. Außerdem hat E. die große Ausgabe des Geschichtswerkes des Ammianus Marcellinus von Joh. Augustin Wagner, da dieser vor dem Abschluß der Arbeit starb, druckfertig gemacht und herausgegeben, auch hier und da eine kurze eigene Bemerkung in den Commentar eingestreut („Ammiani Marcellini quae supersunt cum notis integris Frid. Lindenbrogii, Henr. et Hadr. Valesiorum et Jac. Gronovii quibus Thom. Reinesii quasdam et suas adiecit Jo. Augustin Wagner. Editionem absolvit C. G. A. Erfurdt“. Leipzig 1808. 3 Bände).