Zum Inhalt springen

ADB:Erichsen, Karl Gustav von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Erichsen, Karl Gustav von“ von Maximilian Jähns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 213–214, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erichsen,_Karl_Gustav_von&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 02:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 6 (1877), S. 213–214 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Gustav von Erichsen in der Wikipedia
Karl Gustav von Erichsen in Wikidata
GND-Nummer 135911508
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|213|214|Erichsen, Karl Gustav von|Maximilian Jähns|ADB:Erichsen, Karl Gustav von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135911508}}    

Erichsen: Karl Gustav von E., königl. preußischer Generallieutenant. Geb. am 11. Januar 1743 zu Moskau, trat E. als Page in russischen Hofdienst und dann als Officier in das Wiburg’sche Grenadierregiment. Der in russische Gefangenschaft gerathene General v. Werner veranlaßte ihn zum Uebertritt in preußischen Dienst und stellte ihn 1760 in seinem berühmten braunen Husarenregiment an. In diesem focht E. während des siebenjährigen Krieges und wurde mehrfach verwundet. Dasselbe geschah ihm 1778 bei dem Ueberfall von Kunersdorf unweit Teschen. 1792 überrumpelte er mit 30 Pferden und einer Jägercompagnie die Festung Sierk, wofür er den Orden pour le mérite erhielt. Nach dem Gefecht von Fontenois zum Major befördert, eroberte er bei Mont Chatin ein großes französisches Zeltlager und drei Kanonen und bei Pirmasens hatte er an der Spitze von drei Husarenschwadronen entscheidenden Antheil an der völligen Auflösung des Feindes. In einem Gefecht bei Zweibrücken verlor er die Nase. Als Commandeur des 2. Bataillons des v. Wolfrath’schen Husarenregiments kehrte er in seine Friedensgarnison zurück. – Im J. 1802 tauschte E. mit dem Fürsten v. Pleß das Commando und trat demgemäß als Brigadier den Befehl über die oberschlesische Füsilierbrigade in Breslau an; und obgleich er 42 Jahre den Säbel geführt, bevor er das Gewehr ergriff, führte er auch dies mit hoher Auszeichnung. Bei Vertheidigung des Schneckenberges in der Schlacht von Jena erwarb er sich Tauentzien’s volle Zufriedenheit. Im J. 1809 ernannte der König den Oberst v. E. zum Commandanten von Cosel; 1811 avancirte er zum Generalmajor und wurde 1813 als Generallieutenant in den Ruhestand versetzt. Am 5. März 1827 starb der anspruchslose, durch und durch tüchtige und treue Mann im Alter von 85 Jahren.

[214] Nekrolog im Milit. Wochenbl. 1827, Nr. 568. Vgl. auch die Beschreibung der Schlacht von Pirmasens vom General v. Grawert, Potsdam 1796.