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ADB:Feder, Karl August Ludwig

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Artikel „Feder, Karl August Ludwig“ von Philipp Walther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 597–598, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Feder,_Karl_August_Ludwig&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 13:30 Uhr UTC)
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Feder: Karl August Ludwig F., Geheimrath und Director der Hofbibliothek in Darmstadt, Sohn des am 22. Mai 1821 verstorbenen Geh. Justizraths Dr. Joh. Georg F. zu Hannover (s. o.), war geboren in Göttingen im J. 1790. Nachdem er seine Studien auf den Hochschulen beendigt, machte er mehrere Jahre lang wissenschaftliche Reisen in Italien, Frankreich, Spanien und England und wurde dann 1818 Doctor der Philosophie und 1819 Privatdocent an der Universität Heidelberg. Bald darauf wurde er Lehrer des am 13. Juni 1877 gestorbenen Großherzogs Ludwig III. von Hessen und dessen jüngeren Bruders, des ebenfalls im J. 1877 gestorbenen Prinzen Karl, anfangs in Lausanne, wo die Prinzen mehrere Jahre mit ihrer Mutter lebten, und dann in Darmstadt. Im J. 1820 erhielt er den Titel eines Professors und dann den eines Hofraths. Nach dem Regierungsantritte des Großherzogs Ludwig II. trat er an die Stelle des zum Cabinetssecretär ernannten Dr. Andreas Schleiermacher als Director der Hofbibliothek zu Darmstadt. Hier wirkte er, unterstützt durch seine vielseitige Bildung und seine hohe philologische Gelehrsamkeit, mit hingebendem Fleiße bis zum J. 1856, hochverehrt von den Mitarbeitern an der Hofbibliothek, wie von den Benutzern derselben und seinen vielen Freunden, die sein edles, humanes, freundliches und gefälliges Wesen zu schätzen wußten. Die Anerkennung seines Fürsten wurde ihm durch Verleihung von Titeln und Ehrenzeichen. Er starb nach kurzem Krankenlager am 9. Jan. 1856. Seinem Gedächtniß weihten Großherzog Ludwig III. und dessen Bruder Karl eine ehrende Denktafel bei seiner irdischen Ruhestätte. Unter seinen Schriften sind besonders zu nennen: das von ihm mit Pietät veröffentlichte Leben seines Vaters, „J. G. Feder’s Leben, Natur und Grundsätze“, 1825, dessen Ertrag von ihm für die Hülfsbedürftigen in den überschwemmten Gegenden des Königreichs Hannover [598] bestimmt war, sowie das litterarische Ergebniß seines Aufenthaltes in Spanien, „Excerpta e Polybio, Diodoro, Dionysio Halicarnassensi atque Nicolao Damasceno, e magno Imperatoris Constantini Porphyrogeniti Digestorum opere libri περὶ ἐπιβουλῶν inscripti reliquiae. E codice Escurialensi a se transscripta interpretatione latina et observationibus criticis comitatus edidit C. Aug. L. Feder“. Pars I-III., Darmstadii 1848–55.