ADB:Fetscherin, Bernhard Rudolf

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Artikel „Fetscherin, Bernhard Rudolf“ von Emil Blösch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 728, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fetscherin,_Bernhard_Rudolf&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 14:44 Uhr UTC)
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Fetscherin: Bernhard Rudolf F. von Bern. Geb. 2. Jan. 1796 als der Sohn eines sehr einfachen Handwerkers. Seiner früh sich kundgebenden Begabung wegen zur Theologie bestimmt, ergab er sich auf den Anstalten Berns mit außerordentlichem Fleiße insbesondere dem Studium der alten Classiker und wurde von 1810 unter die bernische Geistlichkeit aufgenommen. Eine durch die Leitung oppositioneller Demonstrationen veranlaßte Maßregelung trieb ihn nach Tübingen und Göttingen, wo er tüchtig studirte und mit der Burschenschaft schwärmte. 1823 wurde er Vorsteher des städtischen Waisenhauses, war begeisterter Philhellene, Freimaurer und Mitglied der helvetischen Gesellschaft. Infolge des Regierungswechsels von 1831 trat er in die Schulbehörde, dann in politische Wirksamkeit ein, wurde 1833 zum Mitgliede des Regierungsrathes ernannt und stand nun mit staunenswerther Thätigkeit an der Spitze aller Bestrebungen zur Reorganisation des bernischen Schul- und Kirchenwesens. Der politische Sturm von 1846 entfernte ihn aus dieser Thätigkeit, und von dieser Zeit an widmete er seine Arbeitskraft ausschließlich gemeinnützigen und wissenschaftlichen Vereinen. Er war Mitglied, später Präsident der allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz, der Stifter und die Seele eines historischen Vereins in Bern (1846), publicirte eine bedeutende Anzahl kleiner geschichtlicher Arbeiten und redigirte eine Zeit lang (1853 und 1854) eine „Historische Zeitung“. Er † 6. Febr. 1855, eine eben so sehr gelehrt forschende als praktisch eingreifende Natur, von äußerst feurigem Temperament und antikem Charakter.

B. R. Fetscherin von L. Lauterburg. – Seine wissenschaftlichen Arbeiten stehen zum Theil in den Abhandlungen des histor. Vereins von Bern und in anderen schweizerischen Zeitschriften.