ADB:Fixlmillner, Placidus
[87] eines Beamten des Grafen Thun, kam 1735 nach Salzburg auf die hohe Schule und trat schon mit seinem 16. Jahre als Benedictiner in das Stift Kremsmünster ein. Obwol er Neigung zur Mathematik hatte, widmete er sich doch zunächst dem Studium der Theologie, der Rechte und der orientalischen Sprachen, erlangte den Doctorgrad, wurde, nachdem er seine Studien vollendet, im J. 1751 Lehrer des Kirchenrechts an der adlichen Ritterschule in Kremsmünster und war zu gleicher Zeit Notarius apostolicus in curia romana inscriptus. In seinem 40. Jahre, veranlaßt durch den Durchgang der Venus vor der Sonnenscheibe im J. 1761, widmete er sich der Astronomie und wurde im J. 1762 auch Director der Sternwarte in Kremsmünster, welche sein Onkel, der Abt von Kremsmünster, 1748 mit großen Kosten hatte bauen lassen. Er ließ verschiedene Instrumente anfertigen, beschenkte damit die Sternwarte und beobachtete und rechnete mit großem Fleiße. Als Director der Sternwarte veröffentlichte er eine Schrift „Meridianus speculae astronomicae Cremifanensis“, in welcher er aus vielen Beobachtungen die Länge und Breite ableitete, 1775 veröffentlichte er die astronomischen Beobachtungen, welche in Kremsmünster angestellt waren, besonders Merkurbeobachtungen, auf die ihn Lalande aufmerksam gemacht hatte und die derselbe verarbeitete; 1791 „Acta astronomica Cremifanensia“. Ferner veröffentlichte er in Bode’s „Astronomischem Jahrbuch“ zahlreiche Beobachtungen, u. A. die des Durchgangs des Merkur vor der Sonnenscheibe, am 12. Mai 1782. Er berechnete zuerst die Bahn des 1781 entdeckten Planeten Uranus, gab Tafeln über diesen Planeten heraus und veröffentlichte noch fernere Aufsätze in Hell’s Wiener Ephemeriden, im Journal des Savants etc.
Fixlmillner: Placidus F., geboren den 28. Mai 1721 in Achleuthen bei Kremsmünster, gestorben den 27. August 1791 in Kremsmünster, war der Sohn- Lalande, Bibliographie astronomique avec l'histoire de l'astronomie depuis 1781 jusqa'à 1802.