ADB:Franck, David
[210] Werke faßte. Die Schwierigkeit des Studiums ohne gehörige Vorarbeiten und ein sehr mühsames Amt ließen das Werk nur sehr langsam gedeihen; erst im J. 1753 erschien der erste Band des „Alten und Neuen Mecklenburg“, bis zu dem am 21. Juli 1756 erfolgten Tode des Verfassers waren die ersten 15 Bücher herausgegeben, die letzten vier Bücher erschienen nach seinem Tode bis 1758 im Verlage des Hofbuchdruckers Joh. Gotth. Fritze zu Güstrow und Leipzig. – Franck’s Geschichtswerk zeichnet sich vor allen seinen Vorgängern dadurch rühmlich aus, daß es größtentheils auf Quellenstudium beruht und daß der Verfasser sich einer augenscheinlichen Unparteilichkeit befleißigt, namentlich bezüglich der älteren Zeiten. Für die neuere Zeit bis zum Abschluß des landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs von 1755, mit welchem das Werk schließt, ist sein Urtheil freilich zuweilen scheinbar dadurch beeinflußt worden, daß ihm die Materialien von ritterschaftlicher Seite zugingen, obwohl er nie zum Parteischriftsteller herabsinkt. Das Werk ist demnach, auch wegen seiner Ausführlichkeit, für den Historiker von bleibendem Werthe, wenn auch sein Studium durch die annalistische Aufreihung der Thatsachen beträchtlich schwierig ist. – Franck’s Biographie findet sich im letzten Bande des „Alten und Neuen Mecklenburg“.
Franck: David F., geb. 13. April 1682 zu Lychen, wo sein Vater Prediger war, besuchte die Schulen zu Templin, Neubrandenburg, Anclam und Berlin, und studirte von 1702–1705 in Rostock Theologie. Nachdem er hierauf als Hauslehrer in Pommern und Holstein conditionirt, wurde er 1713 Rector, 1717 Prediger und 1727 Präpositus zu Sternberg in Mecklenburg. Im J. 1718 hatte er, durch ein Tischgespräch veranlaßt, mit einer kleinen Schrift über die Judenverfolgung in Sternberg vom J. 1492 begonnen, welche er 1721 drucken ließ, und diese wurde die Veranlassung, daß er sich näher mit dem Studium der mecklenburgischen Geschichte beschäftigte und den Plan zu seinem umfassenden