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ADB:Franz, Josef

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Artikel „Franz, Josef“ von Heinrich Kellner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 318–319, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Franz,_Josef&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 15:07 Uhr UTC)
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Franz: Joseph F., Jesuit, geb. 23. Febr. 1704 zu Linz, trat in den Orden 3. Octbr. 1719, lehrte seit 1734 an der Wiener Universität Mathematik, Astronomie und Physik, und errichtete daselbst ein Observatorium. Im J. 1740 nahm er Theil an der Gesandtschaftsreise des Grafen Uhlefeld nach Constantinopel, von wo aus er einen Ausflug nach Kleinasien machte und einen reichen Schatz von Naturalien und alten Münzen mitbrachte. Dann wurde er Lehrer Josephs II. in der Philosophie und Kaiser Franz I. bediente sich seiner bei den chemischen Versuchen, die er anstellte. Später leitete er das Colleg zur Ausbildung von Diplomaten für den Orient, beaufsichtigte im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia das Bergwesen und setzte die Einführung gleichen Maßes und Gewichtes im Kaiserstaate durch. Kaiser Joseph II. ließ ihm auf seine Kosten ein großartiges [319] Leichenbegängniß veranstalten, als er 12. April 1776 zu Wien starb. Er edirte: „Observationes cometae ab eo factae“, 1743; „Dissertatio de natura electrici“, 1751; „Lusus foliorum geographicus“, 1759, „Godefridus Hierosolymitanus (Gottfried von Bouillon)“ in lateinischer und arabischer Sprache 1760; „Observationes astronomicae in speculo Viennensi 1734-50 factae“ und verschiedene Uebersetzungen ins Türkische. Auch ist noch Handschriftliches über Chemie und Verwandtes von ihm vorhanden.

Backer, les écrivains de la comp. de Jés. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Adelung. Meusel, Lex.