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ADB:Fromm, Andreas

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Artikel „Fromm, Andreas“ von Heinrich Heppe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 139, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fromm,_Andreas&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 02:25 Uhr UTC)
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Fromm: Andreas F., geb. 1621 in Plänitz im Ruppiner Kreise als Sohn eines lutherischen Predigers, fungirte anfangs, nachdem er seine theologischen Studien beendet[1], 1647 als Professor am Gymnasium zu Stettin, worauf er 1654 Propst zu Cöln an der Spree, und später, nachdem er sich die theologische Licentiatur erworben, auch Mitglied des dasigen Consistoriums wurde. Zur Durchführung ihrer damaligen Unionstendenzen faßte die kurbrandenburgische Regierung namentlich den angesehenen F. ins Auge, indem sie nicht wußte, daß dessen Haß gegen die reformirte Kirche ebenso groß war als seine Hinneigung zur katholischen. Statt daher an die Vereinigung der beiden evangelischen Religionsparteien zu denken, knüpfte F. brieflich und auf ausgedehnten Reisen Beziehungen zur katholischen Hierarchie an, und trat, von seinen Reisen zurückgekehrt, in einer Predigt so leidenschaftlich gegen die reformirte Kirche auf, daß ihm seine Stelle im Consistorium entzogen werden mußte. Heimlich verließ er daher seine Stellung, begab sich nach Wittenberg, wo er als Docent auftrat, und wäre beinahe 1668 Superintendent zu Altenburg geworden, wenn nicht damals der Entschluß, in die römische Kirche überzutreten, in ihm zur Reife gekommen wäre. Zur Rechtfertigung seiner Conversion, welche in Prag erfolgte, veröffentlichte er seine Schrift „Wiederkehr zur katholischen Kirche“, die mehrseitige Entgegnungen hervorrief. Seine Frau wurde mit ihren fünf Kindern in ein Kloster aufgenommen. Er selbst erhielt ein Decanat zu Prag, wurde aber später Canonicus zu Leitmeritz[2], wo er hochbetagt 1685 starb. Seine wenigen Schriften sind meistens polemischen Inhalts.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 139. Z. 25 v. o. l.: beendet, seit 1648 als Lehrer in Alt-Damm und als Professor der Musik am Stettiner Gymnasium. [Bd. 8, S. 796]
  2. Daselbst Z. 10 v. u. l.: zu Leitmeritz bis er in das Prämonstratenserstift Strahow auf dem Prager Hradschin eintrat, wo er am 16. October 1683 starb. (Vgl. Fétis, Biogr. univ. des music. 1862 III, 348). [Bd. 8, S. 796]