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ADB:Gathy, August

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Artikel „Gathy, August“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 408–409, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gathy,_August&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 18:17 Uhr UTC)
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Gathy: August G., geb. am 14. Mai 1800 (1804?) zu Lüttich, erhielt seine Erziehung und Bildung in Deutschland. Gegen seine Neigung mußte er zuerst als Lehrling in eine Hamburger Buchhandlung treten, brachte es aber bald dahin, sich ganz der Tonkunst widmen und während der J. 1828–30 bei F. Schneider in Dessau seine musikalischen Studien machen zu dürfen. Von [409] 1830–41 lebte G. in Hamburg, redigirte ein „Musikalisches Conversationsblatt, Musikfreunden und Künstlern geweiht“, das bei Schuberth und Niemeyer erschien und gab im Verein mit Anderen das bekannte kurz gefaßte „Musikalische Conversationslexikon“ (Hamburg 1835, 2. Aufl. 1840) heraus. Eine dritte Auflage dieses Werkes erschien 1870 in Berlin, herausgegeben von A. Reißmann. Auch als Mitarbeiter an der von R. Schumann gegründeten „Neuen Zeitschrift für Musik“ war G. thätig, wie er sich denn auch Verdienste um die Musikzustände Norddeutschlands, besonders Hamburgs durch Gründung von Musikfesten und Musikgesellschaften erwarb. 1841 siedelte G. nach Paris über, wo er sich unausgesetzt litterarisch beschäftigte. Seit 1849 war er in Paris sehr thätig für die schleswig-holsteinische Sache. In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte er sich viel mit Magnetismus. Er war Mitglied der unter Leitung des Barons v. Dupotet stehenden Gesellschaft und Mitarbeiter des Journals, das unter dessen Mitwirkung in Paris erschien. Einige Monate vor seinem Tode schrieb er die Vorrede zu dem Buche „Histoire diplomatique de la crise orientale“ (Brüssel 1858), die er aus politischen Rücksichten nur mit den Anfangsbuchstaben seines Namens: A. G. d. L. (de Liège) unterzeichnete. G. hat in Paris einen Chant patriotique „Les Polonais“ veröffentlicht, wie er denn die Composition mehrerer französischer und deutscher Romanzen etc. im Manuscript hinterlassen hat. Er war Mitglied der Musikgesellschaft zu Preßburg und der holländischen Gesellschaft in Rotterdam. G. starb zu Paris am 8. April 1858.

Fétis, Biographie univers. des Musiciens, T. III. (Paris 1862). Musikalisches Conversations-Lexikon. IV. Bd. (Berlin 1874).