ADB:Gemmel, Hermann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gemmel, Hermann“ von Rudolf Bergau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 556–557, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gemmel,_Hermann&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 08:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gemma-Frisius, Rainer
Band 8 (1878), S. 556–557 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann Gemmel in der Wikipedia
Hermann Gemmel in Wikidata
GND-Nummer 136365906
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|556|557|Gemmel, Hermann|Rudolf Bergau|ADB:Gemmel, Hermann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136365906}}    

Gemmel: Hermann G., Architekturmaler, geb. 1814 zu Barten in Ostpreußen, verlebte seine Jugend auf dem Lande, erhielt seinen Schulunterricht in Königsberg i. Pr. und besuchte dann, weil er von Jugend auf große Neigung für die Baukunst gezeigt hatte, nachdem er das Feldmessen erlernt, die königliche Bau-Akademie zu Berlin, malte gleichzeitig aber in dem Atelier des Professors Hertig. Nach neunjährigem Aufenthalte in Berlin siedelte G. mit Rosenfelder nach Königsberg i. Pr. über, woselbst der Letztere im J. 1845 eine Kunst-Akademie, deren Director Rosenfelder war, organisirte. G. wurde Professor an derselben, übernahm den Unterricht in der Perspective, Architektur und Kunstgeschichte. Zu Königsberg hat G. seitdem, zwei in den Jahren 1850 und 1855 ausgeführte Reisen nach Italien ausgenommen, ohne Unterbrechung gewirkt und gearbeitet. Er malte viele meist größere Architekturbilder, welche zu den besten seiner Zeit gehörten. Die Motive dazu entnahm er theils Italien, theils Deutschland, theils auch seinem eigenen Vaterlande. Er machte durch seine Architekturgemälde aus Ostpreußen eigentlich zuerst auf den hohen Werth der mittelalterlichen Baudenkmale dieser Provinz aufmerksam. G. hatte ein offenes Auge für alles Schöne, fand die malerischen Partien überall leicht heraus. Er hat unendlich viel Studien gemalt und gezeichnet. Außer Veduten wirklich vorhandener Baulichkeiten hat er Architekturbilder auch vielfach componirt, hat auch verschiedene Entwürfe zur Verschönerung von Königsberg, zu einem neuen Dom für Berlin etc. und manche Concurrenz-Entwürfe für größere Bauwerke [557] gefertigt. Ausgeführt von seinen Entwürfen ist nur wenig. (Einiges auf dem Gute Beynuhnen in Litthauen.) G. starb am 22. März 1868 zu Königsberg i. Pr.