Zum Inhalt springen

ADB:Gerhard, Hieronymus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gerhard, Hieronymus“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 767, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gerhard,_Hieronymus&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 03:18 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gerhard, Eduard
Nächster>>>
Gerhard, Johann
Band 8 (1878), S. 767 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hieronymus Gerhard in der Wikipedia
Hieronymus Gerhard in Wikidata
GND-Nummer 13146387X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|767|767|Gerhard, Hieronymus|Paul Friedrich von Stälin|ADB:Gerhard, Hieronymus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13146387X}}    

Gerhard: Hieronymus G., geb. zu Heidelsheim in der Pfalz am 31. Dec. 1518, † zu Stuttgart am 12. Mai 1574, verdienter würtembergischer Staatsmann. Er studirte zu Wittenberg, wo Melanchthon sich seiner eifrig annahm und zu Tübingen, wo Joh. Brenz ihm viele Freundlichkeit erwies. Der letztere bewirkte auch durch seinen Ausspruch, daß Gott in seiner Kirche nicht blos gute Theologen sondern auch gute Christen brauche und ein einziger frommer Rechtsgelehrter derselben größeren Nutzen schaffen könne als viele gelehrte Theologen, daß Gerhard’s Vater seinem Sohne das Studium der Rechtswissenschaft bewilligte. Nachdem der letztere sodann einige Jahre an der Tübinger Universität gewirkt, wurde er von Herzog Ulrich von Würtemberg ins Consistorium berufen, trat auch auf kurze Zeit bei dessen Bruder Herzog Georg von Würtemberg-Mömpelgard in Rathsdienste. Doch erprobte er sich bald wieder in Ulrichs Dienst und wurde namentlich von dessen Sohn und Nachfolger, Herzog Christoph mit den wichtigsten Geschäften und Sendungen betraut. So im Jahre 1550 zu den Verhandlungen wegen des über Herzog Ulrich verhängten Felonieprocesses, im J. 1551 zum Trienter Concil, im J. 1564 zu dem Religionsgespräch zwischen würtembergischen und pfälzischen Theologen in Maulbronn. Im J. 1556 wurde er Vicekanzler und hinterließ den Ruhm eines frommen, eifrigen und in Staatsgeschäften erfahrenen Mannes.

Vgl. Tischbein[1], Vitae cancell. Wirtemb. 6–11. (Kielmann), Versuch kurzer Lebensbeschreibungen berühmter Wirtemberger 33–37.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 767. Z. 20 v. o. l.: Fischlin (st. Tischbein). [Bd. 12, S. 795]