ADB:Gersdorff, Hans
Erscheinungsbild
Brunschwygk zeichnet sie sich, trotz ihres weit geringeren Umfanges, durch einen höheren Grad von Wissenschaftlichkeit, durch Selbständigkeit und Unbefangenheit im Urtheil und durch Reichthum des Inhalts sehr vortheilhaft aus; in derselben findet sich eine der ersten, ausführlichen Beschreibungen von Aussatz. – Ueber die Zeit des Todes Gersdorff’s ist nichts bekannt geworden.
Gersdorff: Johann v. G. (wegen des Gebrechens, an welchem er litt, „Schyl-Hans“ genannt), Arzt, stammt aus einer vornehmen schlesischen Familie. Sein Leben, über welches nur so viel bekannt ist, als aus der von ihm verfaßten chirurgischen Schrift hervorgeht, fällt in die zweite Hälfte des 15. und den Anfang des 16. Jahrhunderts. Seine Studien hatte er in Straßburg bei einem Wundarzte, „Meister Niclaus“ gemacht, sodann hatte er sich daselbst als Chirurg niedergelassen und während einer 40jährigen Praxis, besonders während der von ihm mitgemachten Feldzüge 1476 und 1477 in der Schweiz, in Elsaß und Lothringen, hat er reiche Erfahrungen gesammelt, welche in dem von ihm verfaßten, vorzugsweise für Feldärzte bestimmten und daher als „Feldbuch der Wundarzney“ bezeichneten chirurgischen Lehrbuche niedergelegt sind. – Die Schrift zuerst 1517 (in Straßburg) erschienen, hat zahlreiche Auflagen erlebt und auch eine Uebersetzung ins Lateinische erfahren. – Vor der gleichartigen Arbeit von