ADB:Goldmann, Georg Friedrich August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Goldmann, Georg Friedrich August“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 337–338, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goldmann,_Georg_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 01:53 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Goldmayer, Andreas
Band 9 (1879), S. 337–338 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand September 2011, suchen)
Georg August Friedrich Goldmann in Wikidata
GND-Nummer 116754842
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|337|338|Goldmann, Georg Friedrich August|Ferdinand Spehr|ADB:Goldmann, Georg Friedrich August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116754842}}    

Goldmann: Georg Friedrich Aug. G., Dr. der Philosophie, Kanzelredner, geb. zu Münder bei Hannover am 20. Juni 1785, † 1855, studirte in Göttingen Theologie und Philologie, wurde im J. 1807 Conrector und 1808 Rector am Gymnasium zu Soest. Um die Kirchen und Schulangelegenheiten [338] im Ruhrdepartement zu bearbeiten, wurde er 1810 nach Dortmund berufen. Von hier ging er 1813 als Professor am Lyceum nach Cassel. Nach der Rückkehr des Kurfürsten Wilhelm, welcher keinen Ausländer anstellen wollte, legte G. sein Amt nieder und begab sich in sein Geburtsland zurück, in welchem er 1815 die Pfarre in der Vorstadt Blumlage bei Celle erhielt. Von hier kam er 1817 als Prediger nach Hameln, wo er sich ebensowol durch seine ausgezeichneten Kanzelvorträge, wie durch Unverträglichkeit mit seinen Amtsgenossen und seinen Pfarrkindern nach beiden Seiten hin einen Namen machte. Im J. 1822 wurde G. nach Lauenstein und 1826 nach Elbingerode versetzt, an welchen Orten er sich in gleicher Weise mit seinen Gemeinden verfeindete. Um den fortwährenden Streitigkeiten ein Ende zu machen, sah sich 1830 die hannoversche Regierung veranlaßt, ihm die von ihr zu vergebende, sehr einträgliche Pfarrstelle zu Voigtsdahlum oder Gr. Dahlum bei Schöppenstedt im Herzogthum Braunschweig zu verleihen, wodurch er der Oberaufsicht der hannoverschen Kirchenbehörde entzogen wurde. Hier starb er am 5. Januar 1855. Ueberall erwarb G. sich durch seine Predigten den Ruf eines talentvollen begabten Redners, eben so ausgezeichnet durch den Reichthum der Sprache und durch blühende Phantasie, welche sich aber stets in den Schranken einer haushälterischen Sparsamkeit hielt, wie durch äußere Beredsamkeit. So sehr er auf Aufrechthaltung der geistlichen Autorität hielt, so war er doch auf der andern Seite seinen Pfarrkindern ein treuer Seelsorger. In Verbindung mit B. H. Freudenfeld gab G. im J. 1812 in Unna eine „Zeitschrift für Poesie“, 6 Hefte, heraus, welche von ihm eine Tragödie: „Karl V.“ enthält. Ferner sind von ihm erschienen eine Bearbeitung des Lobgesanges auf den heiligen Anno, 1816. – Predigten, 1816, 2. Aufl. 1827. – Predigten, 1. und 2. Sammlung, 1827.