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ADB:Grebner, Thomas

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Artikel „Grebner, Thomas“ von Theodor Henner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 623–624, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grebner,_Thomas&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 17:14 Uhr UTC)
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Grebner: Thomas G., Historiker, geb. am 1. Juli 1718 zu Mergentheim. Seine wissenschaftliche Bildung empfing er in Würzburg, wo er dann 1736 in den Orden der Jesuiten eintrat. Einige Zeit hindurch wirkte er als Lehrer zu Fulda; 1752 berief man ihn als Professor der Philosophie nach Heidelberg, 1754 in gleicher Eigenschaft an die Würzburger Universität. Schon im folgenden Jahre wurde ihm aber daselbst der Lehrstuhl für Geschichte übertragen, der durch den Tod Adrian Daude’s (s. d. A.) verwaist war, und auf diesem Gebiete der Wissenschaft bewegte sich fortan bis zu seinem am 19. Mai 1787 erfolgten Tode seine ganze Thätigkeit. Unter seinen geschichtlichen Werken ist das umfassendste sein in 3 Bänden erschienenes „Compendium historiae universalis et pragmaticae Romani imperii et ecclesiae Christianae, regnorum ac provinciarum, una cum observationibus criticis ab aera Christi nati per singula saecula ad nostra usque tempora in Theologiae ac Jurisprudentiae usum deductae“, Wirceburgi 1757–1764. Der erste Band ist ein Auszug aus einem größeren Werk Daude’s. Umfassende Gelehrsamkeit und ein unverkennbares Geschick für übersichtliche Anordnung des ausgedehnten Stoffes sind die Vorzüge dieser fleißigen Arbeit. Außerdem hat sie für Ostfranken durch Behandlung der [624] fränkisch-würzburgischen Geschichte in eigenen mit sichtbarer Sorgfalt bearbeiteten Abschnitten unverkennbaren Werth. Auch nach einer anderen Richtung hin beschäftigte sich G. mit der Vergangenheit dieses Landes, nämlich mit der Geschichte des fränkisch-würzburgischen Münzwesens. Eine umfassende Geschichte dieses Zweiges aus seiner Feder, bereits druckfertig gestellt, ist leider durch ungünstige Schicksale nicht zur Veröffentlichung gekommen; lange Zeit für verloren gehalten, fand sich dieselbe unlängst in einer Abschrift in Würzburg wieder vor. Sie ist besonders in den späteren Theilen durchaus quellenmäßig gearbeitet.

Christ. Bönike, Grundriß einer Geschichte von der Universität zu Würzburg. 2. Thl., S. 204–207. – Ruland, Series et vitae professorum ss. theologiae, qui Wirceburgi docuerunt, Würzburg 1835. S. 143 ff., wo auch seine Schriften verzeichnet sind; sodann im Archiv des historischen Vereins für Unterfranken, Bd. XXIII. S. 91 ff.