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ADB:Grolman, Wilhelm von (preußischer General der Infanterie)

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Artikel „Grolman, Wilhelm von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 558, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grolman,_Wilhelm_von_(preu%C3%9Fischer_General_der_Infanterie)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:11 Uhr UTC)
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Grolman: Wilhelm von G., königlich preußischer General der Infanterie, ein Sohn des aus den Befreiungskriegen und aus seiner späteren Thätigkeit in der Provinz Posen bekannten Generals Karl v. G. (s. A. D. B. IX, 714), am 20. Juni 1829 zu Glogau geboren, trat am 11. Mai 1847 beim 1. Garderegimente zu Fuß in den Dienst, wurde am 26. Juni 1849 Secondlieutenant, besuchte von 1852–1855 die Allgemeine Kriegsschule (jetzt Kriegsakademie), war von 1858–1860 zum Topographischen Bureau, der Vorschule für die Verwendung im Generalstabe, commandirt, erhielt dann einen längeren Urlaub zum Besuche seines Verwandten, des preußischen Gesandten in Persien v. Minutoli und nahm auf dem Rückwege durch den Kaukasus an einem Unternehmen der Russen gegen die Bergvölker theil. Ueber seine Erlebnisse und Beobachtungen veröffentlichte er (Danzig 1862) „Militärische Aufzeichnungen während eines Aufenthaltes im Kaukasus und in Persien“, welche, mit Anmerkungen des Generals Krahmer versehen, im fünften und sechsten Beihefte des Militär-Wochenblattes vom Jahre 1893 neu abgedruckt sind. Nach seiner Heimkehr gehörte er dem 3. Garderegimente zu Fuß an, dessen Standort Danzig war, und in welchem er, am 8. December 1861 Hauptmann geworden, eine Compagnie commandirte, bis er am 22. November 1862 in den Generalstab der 10. Division zu Posen versetzt wurde. Als solcher nahm er unter General v. Kirchbach, bei Ausbruch des Krieges vom Jahre 1866 zum Major aufgerückt, am Feldzuge in Böhmen theil und wurde am 27. Juni bei Nachod leicht, am 29. aber bei Schweinschädel so schwer verwundet, daß er während des weiteren Verlaufes des Feldzuges nicht dienstfähig war. Im März 1868 wurde er in das 3. Garde-Grenadierregiment Königin Elisabeth zu Breslau versetzt. Bei der Mobilmachung für den Krieg gegen Frankreich im Juli 1870 zum Oberstlieutenant befördert, befehligte er in der Schlacht von Gravelotte-St. Privat am 18. August das Füsilierbataillon des Regiments und wurde von neuem verwundet, konnte aber der Einschließung von Paris schon vom October an wieder beiwohnen. Er verblieb nun, seit dem 19. October 1871, an der Spitze des 4. Garderegiments zu Fuß in Spandau, seit dem 28. Mai 1876 der 3. Garde-Infanteriebrigade zu Berlin, in der Gardeinfanterie, bis er, seit dem 22. März 1877 Generalmajor, am 12. December 1882 zum Generallieutenant und zum Commandeur der 8. Division in Erfurt, am 17. April 1888 zum commandirenden General des IV. Armeecorps in Magdeburg und am 23. d. M. zum General der Infanterie ernannt wurde, vertauschte jene Stellung am 22. März 1889 mit der gleichen beim XI. Armeecorps zu Kassel, nahm, durch ein Herzleiden gezwungen, am 11. August 1892 den Abschied, zog sich auf das Land zurück und starb am 14. Januar 1893 zu Barzdorf im Kreise Striegau in Schlesien. Bei seinem Scheiden aus dem Dienste war ihm der Schwarze Adlerorden verliehen, den auch sein Vater und sein Großvater (Präsident des Geheimen Obertribunals zu Berlin) getragen hatten.

Militär-Wochenblatt Nr. 20, Berlin, 11. März 1893.