ADB:Hamme, Meinrich von
v. Liliencron IV, S. 44 ff., eines der wenigen, deren Dichter historisch nachweisbar ist. Er sang seinen eigenen Preis mit dem seines Soldherrn, des wilden Balthasar von Esens und Harlingerland. Als Balthasar 1531 die dem Grafen Enno geleistete Huldigung brach und sich von Herzog Karl von Geldern zunächst den Bernhard von Hackfurt senden ließ, dann mit 14 Landsknechtfähnlein der Geldrischen selbst mordend und brennend in Ostfriesland einfiel, war H. einer der bedeutenderen Führer, der als Christian II. die Landsknechte beider zum Zuge gegen Dänemark anwarb, von Medemblik den Zug nach Norwegen 1531 mitmachte. Daß er die Olufsburg in Wiken (Katzborch) mitstürmte und über das Eis nach Nylöse zog, gibt er selbst an. Nach Christians Gefangennahme ist er wieder in Balthasar’s Dienst gegen Graf Enno von Ostfriesland. Ob er 1533 die Schlacht bei Jemgum im Rheiderland mit gewann, steht nicht fest, aber Anfang 1534 lag er als Hauptführer vor der „Grete“, der gräflichen Burg Grethsiel, welche nach dreiwöchentlicher Belagerung sich am 21. Januar ergeben mußte. Hieron. Grestius’ Reimchronik V. 876–77 sagt von ihm:
Hamme: Meinrich oder Meinhart v. H., der Verfasser des Landsknechtsliedes bei„Meinhart van Hamme hatte ock Regiment,
Keyser und Könige hebben en wol gekennt.“
Sein Lied hat noch dadurch litterarische Bedeutung, daß das in nur einem Exemplar erhaltene Flugblatt noch ein Dietrichslied (Dietrichs Tod) enthält.