ADB:Hanhart, Rudolf

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Artikel „Hanhart, Rudolf“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 513, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hanhart,_Rudolf&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 05:08 Uhr UTC)
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Hanhart: Rudolf H., geboren 1780 zu Diessenhofen im Canton Thurgau. Der talentvolle und strebsame Mann verdankt seine höhere Ausbildung den beiden großen Lehrern der Alterthumswissenschaft in Deutschland, Heyne und F. A. Wolf, denen er Zeit seines Lebens die tiefste Anhänglichkeit bewahrte. Des Ersteren Lebensschicksale hat er zum Thema einer Schulrede genommen, dem Letzteren hat er besondere „Erinnerungen“ gewidmet (1825). Seinen praktischen Lebenslauf begann er als Lehrer an der Cantonsschule zu Aarau 1803 und als zweiter Pfarrer in Diessenhofen. Als im J. 1817 eine allgemeine Reorganisation des gesammten Schulwesens in Basel eintrat, wurde er als Rector des Gymnasiums dahin berufen, und wirkte in dieser Stellung mit seltener Umsicht, Thatkraft und Selbständigkeit bis 1831. An der Universität lehrte er zu gleicher Zeit Pädagogik und erhielt von derselben 1823 die philosophische Doctorwürde. Er war einer der thätigsten Mitarbeiter an der 1824 bis 1827 erschienenen Wissenschaftlichen Zeitschrift, herausgegeben von Lehrern der Baseler Hochschule, und verfaßte für den Unterricht am Gymnasium ein lateinisches und ein deutsches Lesebuch in stufenweiser Entwickelung. 1831 legte er sein Amt nieder und zog sich in seinen Heimathcanton nach Gachnang zurück, um dort in ruhiger Wirksamkeit zu leben. Allein schon 1839 wurde er vom Schlage gerührt, der ihm eine theilweise Lähmung zuzog, ohne doch seine Geistesklarheit zu trüben. Seiner Arbeit war aber damit ein Ziel gesetzt. Er starb daselbst am 13. Febr. 1856. Seine hauptsächlichsten Schriften sind folgende: „Blätter zur Belehrung und Erbauung für Jünglinge edler Erziehung“, 1824; „Reden und Abhandlungen pädagogischen Inhalts“, 1824; „Lehrbuch der Volksschulkunde“, 1827; „Zeitschrift für Volksschullehrer“, Basel 1829–30, 2 Bde.; „Erzählungen aus der Schweizergeschichte aus den Chroniken“, 1829, 3 Bde.; „Abriß der Schweizerhistorie zum Schulgebrauch“, 1830, etc. Von einzelnen Abhandlungen und Aufsätzen, die in der Zeitschrift der Basler Hochschule erschienen sind, nennen wir: „Was in der Stadt und Republik Freiburg im Uechtland zerstört worden“ (die Aufhebung der Girard’schen Schule 1823, deren Verdienste in einer Schulrede erörtert sind); über die Blindenanstalt für höhere Stände in Hofwyl; über einen von der üblichen Methode abweichenden Unterricht im Zeichnen; über den Unterricht und die Erziehung der Taubstummen; über die Verbindung des Unterrichts und der Handarbeit in öffentlichen Anstalten; Andeutungen über den abgestuften Wiederholungsunterricht und die Anwendung desselben in Elementar- und Mittelschulen etc. Daneben eine Menge von Reden etc.