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ADB:Hann von Weyhern, Benno

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Artikel „Hann von Weyhern, Benno“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 759–760, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hann_von_Weyhern,_Benno&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 02:16 Uhr UTC)
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Hann v. Weyhern: Otto Rudolf Benno H. v. W., königlich preußischer General der Cavallerie, geboren am 23. October 1808 zu Lübben in der Lausitz und im Dresdener Cadettencorps erzogen, trat am 10. October 1824 beim preußischen 3. Husarenregimente zu Düben in den Dienst, wurde am 13. Februar 1827 Officier, machte als Rittmeister und Escadronchef den Krieg im J. 1848 gegen Dänemark mit, nahm nach der Heimkehr, weil die Ansprüche, die er auf Beförderung zu haben glaubte, nicht berücksichtigt waren, den Abschied, trat bald darauf als Oberstlieutenant und Commandeur des 1. Dragonerregiments in die schleswig-holsteinsche Armee, machte in dieser den Feldzug von 1849 mit, erbat, als im Frühjahre 1850 die preußischen Officiere aus den Elbherzogthümern abberufen wurden, seine Entlassung und kehrte nach dem von ihm gewählten Aufenthaltsorte Halle zurück. Am 17. Juli 1852 wurde er als [760] Major à la suite des 2. Dragonerregiments im preußischen Heere wieder angestellt, am 11. Januar 1853 zum Director der Militärreitschule in Schwedt, am 1. Juni 1856 zum Commandeur der 5. (Blücher’sche) Husaren in Stolp und am 14. Juni 1859 zum Commandeur der 10. Cavalleriebrigade in Posen, bald darauf der 7. in Magdeburg ernannt. Bei Ausbruch des Krieges gegen Oesterreich erhielt General v. H. das Commando der zum Cavalleriecorps der 1. Armee unter dem Prinzen Albrecht von Preußen (Vater) gehörenden, in zwei Brigaden fünf Regimenter und zwei reitende Batterien zählenden 2. Cavalleriedivision, mit welcher er aber nur am Nachmittage des 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz ins Gefecht kam. Doch trat sie hier nicht geschlossen auf. Ihre einzelnen Theile griffen ein, sobald sich ihnen eine Gelegenheit bot. H. selbst betheiligte sich an der Spitze des 4. Ulanenregiments am Kampfe gegen die preußische Dragoner und Husaren verfolgenden Hessenkürassiere, welche zum Haltmachen und zur Umkehr gezwungen wurden. Nach Friedensschlusse ward er zum Generallieutenant und zum Commandeur der 4. Division in Bromberg ernannt. An ihrer Spitze rückte er 1870 zum Kriege gegen Frankreich in das Feld, kam zuerst am Abend des 18. August in der Schlacht von Gravelotte-St. Privat mit dem Feinde in Berührung, nahm an den Einschließungen von Metz und Paris und, während der letzteren, an der Bekämpfung der französischen Ausfallsversuche vom 30. November und 2. December bei Champigny Theil und gehörte dann der Südarmee an. Hier wurde er Ende Januar 1871, als der Haupttheil der Armee des Generals v. Manteuffel sich gegen die Schweizergrenze wandte, beauftragt, mit der badischen Division Degenfeld, der Cavalleriebrigade Willisen und der preußischen Infanteriebrigade Knesebeck Dijon, wo Garibaldi stand, zu beobachten, diesen dort festzuhalten und, wenn es ohne große Opfer geschehen könnte, die Stadt zu nehmen; es wurde ihm dazu auch die vor Dijon befindliche preußische Brigade Kettler unterstellt. Er kam am 30. vor der Stadt an, verschob den Angriff, weil der Tag zu weit vorgerückt war und konnte, ohne Widerstand zu finden, einrücken, weil der Feind freiwillig abgezogen war. Am 22. März 1871 erfolgte seine Beförderung zum commandirenden General des II. Armeecorps in Stettin, am 16. Juni d. J. die zum General der Cavallerie, am 14. September 1872 wurde er Chef des pommerschen Husarenregimentes (Blücher’sche Husaren) Nr. 5. Nach den Kaisermanövern vom Jahre 1879 erhielt er den Schwarzen Adlerorden, am 14. Juni 1881 trat er in den Ruhestand, nahm seinen Wohnsitz zu Frankfurt an der Oder und starb dort am 2. November 1890.

Militär-Wochenblatt Nr. 101, Berlin, 26. November 1890.