ADB:Hauber, Eberhard David

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Artikel „Hauber, Eberhard David“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 36–37, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hauber,_Eberhard_David&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 14:30 Uhr UTC)
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Hauber: Eberhard David H., geboren den 27. Mai 1695 im Dorfe Hohenhaßloch[1] in Würtemberg, Sohn des dortigen Predigers Johann Eberhard H. und der Anna Margaretha Ruoff, war so gut beanlagt, daß er schon in seinem vierzehnten Jahre die Universität zu Tübingen beziehen konnte. Seinen theologischen Cursus beendete er im J. 1717 in Altdorf. Er kehrte im J. 1722, [37] nachdem er seinen Vater durch Predigen unterstützt hatte, als Hofmeister eines Jurisprudenzstudirenden nach Tübingen zurück und ward im selben Jahre noch Repetent am dortigen theologischen Stifte. Auf die guten Empfehlungen des Kanzlers Pfaff zu Tübingen wurde er 1725 durch die Grafen Friedrich Christian zu Schaumburg-Lippe und Sternberg, als Superintendent, Consistorialrath und Oberprediger nach Stadthagen berufen, wodurch sich ihm ein ausgebreiteter Wirkungskreis für seine Thätigkeit eröffnete. Er verwaltete sein Amt mit großer Umsicht, wenn auch unter den schwierigsten Verhältnissen und so gelang ihm die lange bestandene feindselige Stellung zwischen den Reformirten und Lutheranern zu beseitigen, wodurch er sich ein großes Verdienst erwarb; nicht minder durch sein großes Wissen und seine Rechtschaffenheit, gepaart mit Menschenliebe und Humanität, die allgemeinste Achtung. Im J. 1728 erlangte er zu Helmstädt die theologische Doctorwürde und unternahm um dieselbe Zeit, durch die Freigebigkeit des Grafen Friedrich Christian zu Schaumburg-Lippe reichlich unterstützt, eine gelehrte Reise nach Holland. 1746 wurde ihm der ehrenvolle Ruf zu Theil, Pastor der deutschen St. Petrigemeinde in Kopenhagen zu werden. Obgleich er mit seinen bisherigen Verhältnissen zufrieden sein konnte und es auch war, so glaubte er dennoch diese Berufung nicht ablehnen zu dürfen, da er dieselbe seinem Freunde und Landsmanne, J. F. Reuß, verdankte, welcher in Kopenhagen die Stelle eines deutschen Hofpredigers und Professors der Theologie bekleidete. In diesem neuen Wirkungskreise erwarb sich H. sehr bald durch seine Kenntnisse, Amtsführung und Charakter die allgemeine Achtung, die er bis zu seinem am 15. Februar 1765 erfolgten Tode sich zu bewahren wußte. Außer den verschiedenen Beiträgen in gelehrte Zeitschriften hatte er unter andern folgende Schriften geliefert: „Neue Einleitung in die Geographie“, 1721. „Versuch einer umständlichen Historie der Landkarten etc.“, 1724. „Historische Nachricht von den Landkarten des schwäbischen Kreises und des Herzogthums Würtemberg“, 1724. „Harmonie der Evangelisten“, 1737, 4°. „Das Leben Jesu Christi etc.“, 1737, 4°. „Bibliotheca, acta et scripta magica: Gründliche Nachrichten und Urtheile von solchen Büchern und Handlungen, welche die Macht des Teufels in leiblichen Dingen betreffen“, 1738–45, 3 Bde. „Biblische Zeitrechnung etc.“, 1753. „Nachricht von den Jüdischen, insgemein genannten Samaritanischen Münzen“, 1767, etc.

Vgl. Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands, Bd. I., S. 646–50. Büsching’s Lebensbeschreibungen, Bd. III., S. 163–262. Götten, Gelehrtes Europa, I., S. 750–58. Meusel, Lex. Adelung, Bd. II., Spalte 1825 u. 1826. Hirsching’s Histor.-litterarisches Handbuch, Bd. III., S. 14–17, etc.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 36. Z. 4 v. u. l.: Hohenhaslach. [Bd. 12, S. 795]