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ADB:Heck, Johann

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Artikel „Heck, Johann“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 203–204, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heck,_Johann&oldid=- (Version vom 28. Dezember 2024, 19:02 Uhr UTC)
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Heck: Johann H., Mediciner, geboren um 1577 zu Deventer, studirte in Perugia Medicin und promovirte dort 1601. Er practicirte als Arzt zuerst in Maenza, dann, von dem Herzog Orsini berufen, zu Scandriglia. Da er den dortigen Apotheker, von dem er angegriffen wurde, tödtlich verwundete, wurde er 1603 nach Rom abgeführt, dort aber außer Verfolgung gesetzt. Er wurde in Rom mit dem jungen Federico Cesi bekannt und war eines der vier ersten Mitglieder der von diesem 1603 gegründeten Accademia dei Lincei. Von dem Vater Cesi’s, dem Herzog von Acquasparta, der die wissenschaftlichen Liebhabereien seines Sohnes nicht gern sah, verfolgt, verließ er im Frühjahr 1604 Rom und bereiste Frankreich, England, Schottland, Irland, Scandinavien, Deutschland und Polen. Er war 1604 auch in seiner Vaterstadt, wurde aber ausgewiesen, weil er mit den Protestanten in Streit gerieth, was ihm, da er ein eifriger Katholik und heftiger Charakter war, auch sonst begegnete. Er schrieb zu Deventer ein Schriftchen, „Determinationes de peste“, welches 1605 nach seiner Abreise sein Bruder drucken ließ. Zu Prag wurde er mit Tycho de Brahe und Kepler bekannt und schrieb eine kleine Schrift über den damals erschienenen neuen Stern („De nova stella disputatio“), die Cesi 1605 in Rom drucken ließ. Im April 1606 kam er wieder nach Rom, mußte die Stadt aber bald wieder verlassen. 1608 war er in Spanien; über die Zeit von 1608 bis 14 fehlen alle Nachrichten. Im Juli 1614 kam er wieder in Rom an; im [204] Frühjahr 1616 wird in den Sitzungsberichten der Akademie erwähnt, er sei irrsinnig geworden. Er scheint vor 1621 gestorben zu sein. Gedruckt ist von ihm außer den beiden genannten Schriftchen nichts. Er hat aber eine Reihe von Schriften über medicinische und naturwissenschaftliche Dinge, auch über die confessionellen Controversen seiner Zeit theils vollendet, theils angefangen, an Cesi auch Tagebücher über seine Reisen gesandt. Es existiren noch handschriftlich viele bis zum J. 1604 verfaßte Schriften, – darunter „De mundi pernicie et haereticorum insania, quae in hac mundi senecta apud Belgas maxima est“, auch lateinische Gedichte, – und die 1606 geschriebenen „Gesta Lynceorum“.

Dom. Carutti, Di Giovanni Eckio e della instituzione dell’ Accademia dei Lincei, in den Atti dell’ Acc. dei Lincei 1876–77, Memorie Vol. I. p. 45–77. 134–38.