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ADB:Heidenreich genannt von Siebold, Charlotte

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Artikel „Heidenreich genannt von Siebold, Charlotte“ von Karl von Hecker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 301–302, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heidenreich_genannt_von_Siebold,_Charlotte&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 15:24 Uhr UTC)
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Heidenreich: Marian Theodore Charlotte H. geb. Heiland, genannt v. Siebold, berühmte Geburtshelferin, wurde am 12. September 1788 zu Heiligenstadt geboren. Ihre Mutter, Regine Josephe, geb. 14. December 1771, war die Tochter des kurfürstlich mainzischen Regierungsbeamten Henning zu Heiligenstadt, und in erster Ehe mit dem Mainzer Regierungsrath Heiland vermählt. Nachdem diese sich später mit dem damaligen Physicatsarzt in Heiligenstadt, nachherigen Obermedicinalrath in Darmstadt Damian v. Siebold verheirathet hatte, studirte sie 1806–7 die Geburtshülfe unter Anleitung ihres Schwagers Elias v. Siebold zu Würzburg, und erhielt 1815 von der medicinischen Facultät zu Gießen die Doctorwürde; sie wirkte dann bis in ihr hohes Alter mit großem Erfolge und besonderer Anerkennung in ihrem Fache als Geburtshelferin, und starb am 28. Februar 1849. Ihre Tochter aus erster Ehe, Charlotte, wurde von Damian v. Siebold adoptirt, und hieß deshalb Heiland genannt v. Siebold; sie erhielt durch ihre Eltern praktischen Unterricht in der [302] Geburtshülfe, und studirte von 1811–12 in Göttingen unter Osiander’s und Langenbeck’s Leitung. Nach bestandener Prüfung erhielt sie 1814 die Erlaubniß zur Ausübung der Geburtshülfe, und 1817 durch öffentliche Promotion zu Gießen die Doctorwürde. Bei dieser Gelegenheit schrieb sie „Ueber die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter und über Bauchhöhlenschwangerschaft insbesondere“. Seitdem lebte sie ihrem Berufe in Darmstadt, verheirathete sich 1829 mit dem nachmaligen Oberstabsarzt Heidenreich und genoß bis zu ihrem Tode (8. Juli 1859) eines weitverbreiteten Rufes in den untersten wie höchsten Kreisen; sie wurde namentlich viel an auswärtige Höfe zu Entbindungen gerufen.