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ADB:Heißler von Heitersheim, Donat Johann Graf

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Artikel „Heißler von Heitersheim, Donat Johann, Graf“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 671–672, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hei%C3%9Fler_von_Heitersheim,_Donat_Johann_Graf&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 22:10 Uhr UTC)
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Heißler: Donat Johann, Graf H. von Heitersheim, österr. Feldmarschall, † am 31. Aug. 1696. Dieser tapfere Degen war zu Ende des dreißigjährigen Krieges aus niedrigem Stande in der Pfalz geboren und widmete sich frühzeitig kaiserlichen Kriegsdiensten. Tapferkeit, Eifer und Wohlverhalten hoben ihn bald von der niedersten Stufe, so daß er schon 1683 dasselbe Dragonerregiment als Oberst befehligte, in das er sich hatte anwerben lassen, und das noch im selben Jahre seinen Namen führte. Mit besonderer Bravour focht H. beim Entsatze von Wien, und die nun folgenden Feldzüge in Ungarn gaben ihm vielfach Gelegenheit zur Auszeichnung, umsomehr als er selbständiger handeln konnte. So schlug er 1684 die Rebellen unter Tököly und bald darauf ein türkisches Streifcorps bei Stuhlweißenburg, 1685 nahm er Waitzen mit Sturm, [672] überrumpelte Arad und schlug eine türkische Truppe, welche Großwardein und Gyula verproviantiren wollte. Zum General ernannt vereitelte H. im nächsten Feldzuge den Entsatz von Munkacs und Ofen, brachte auch den Türken eine Niederlage vor Szegedin bei. 1688 schlug er Tököly total am Körös, eroberte Passarowitz und zeichnete sich vor Belgrad aus. Seine Unternehmungen im folgenden Jahre in der Walachei mißglückten wegen der Treulosigkeit der Einwohner und der Mißverständnisse mit den Hospodaren; er verlor das Treffen bei Tohany (21. August) und ward gefangen. Seine Auslösung erfolgte erst 2 Jahre später gegen die in kaiserlicher Gefangenschaft sich befindende Gemahlin Tökölys. Kaum in Freiheit gesetzt, bewies H., daß sein Muth ungebrochen sei; er eroberte am 5. Juni 1692 Großwardein und führte, mittlerweile zum Feldmarschalllieutenant ernannt, von 1694–1695 interimistisch den Oberbefehl der Hauptarmee in Ungarn. Diesen übergab H. 1696 an den Kurfürsten von Sachsen. Vor Temesvár, namentlich aber in der Schlacht bei Olasch (26. Aug.) verwundet, starb er an den Folgen fünf Tage später zu Szegedin.

Schweigerd: Oesterr. Held. u. Heerf. Wien 1853. II. Bd.