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ADB:Held, Karl

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Artikel „Held, Karl Friedr. Wilh.“ von Wilhelm Krafft in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 681–682, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Held,_Karl&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 10:30 Uhr UTC)
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Held: Karl Friedr. Wilh. H., geb. am 6. Febr. 1830 zu Treptow an der Tollense in Vorpommern, erhielt nach frühem Tode des Vaters eine sorgfältige Erziehung von einer ausgezeichneten Mutter. Auf dem Gymnasium zu Stettin trat schon frühe seine seltene Begabung hervor. Er studirte Theologie zu Halle, wo Tholuck ihn besonders bevorzugte und zum akademischen Beruf bestimmte. Er promovirte zum Licentiaten der Theologie am 18. Febr. 1860 und trat als Repetent zu Göttingen ein zugleich mit einer Erstlingsschrift in guter lateinischer Sprache: „De opere J. Christi salutari quid M. Lutherus senserit etc.“, Goettingae 1860, die von umfassender Gelehrsamkeit und eindringender Schärfe zeugte. Ein Jahr zuvor hatte er bereits von der Universität Rostock den Grad eines Dr. der Philosophie erhalten. Als Privatdocent zog er die Aufmerksamkeit der evangelischen Gesellschaft zu Zürich auf sich, die ihn berief, um von der Kanzel und dem Katheder dem immer weiter um sich greifenden Unglauben in apologetischer Weise entgegenzuwirken. Hier entfaltete sich die Blüthe seiner Wirksamkeit. Als er im J. 1865 in seine preußische Heimath nach Breslau als Professor zurückberufen wurde, sahen ihn seine Züricher Freunde sehr ungern scheiden und selbst seine Gegner mußten die Macht seiner Persönlichkeit anerkennen. In Breslau trat er besonders als akademischer Prediger zukunftverheißend auf. Indeß war seine Gesundheit durch die aufreibende Züricher Wirksamkeit so geschwächt, daß der preußische Unterrichtsminister von Mühler ihn in ein milderes Klima versetzte und im Herbst 1866 als Professor der praktischen Theologie und Universitätsprediger nach Bonn berief. Schon in kurzer Zeit mußte er seine Wirksamkeit abbrechen, da sich ein schweres Gemüthsleiden einstellte, das ihn nach der Anstalt Illenau führte. Der Tod machte am 30. Mai 1870 seinen Leiden ein Ende. Von seinen werthvollen apologetischen [682] Schriften seien angeführt „Jesus der Christ“, aus einer Reihe von Vorträgen entstanden, und „Moderne Evangelisten“, die noch immer Vielen zur Erbauung dienen.