Zum Inhalt springen

ADB:Hochbüchler, Johann Evangelist

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hochbüchler, Joh. Evang.“ von Karl Werner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 518–519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hochb%C3%BCchler,_Johann_Evangelist&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 07:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hobbema, Meindert
Band 12 (1880), S. 518–519 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Johann Evangelist Hochbichler in Wikidata
GND-Nummer 131613421
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|518|519|Hochbüchler, Joh. Evang.|Karl Werner|ADB:Hochbüchler, Johann Evangelist}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=131613421}}    

Hochbüchler: Joh. Evang. H. geboren zu Zell im Zillerthal 1740, † 26. Juni 1817 zu Poloczk, trat, nachdem er zu Hall in Tirol die Humaniora absolvirt hatte, in seinem 17. Lebensjahre in den Jesuitenorden ein. Nachdem er zu Landsberg in Baiern das Noviciat zurückgelegt, sodann zu Landshut Mathematik und Philosophie studirt hatte, wurde er zeitweilig am Münchener Jesuitengymnasium als Lehrer der Grammatik verwendet, studierte dann abermals in Landshut, und zwar diesmal Theologie; er schloß den Lehrcursus derselben mit einer unter dem Vorsitze seines Lehrers und Ordensgenossen Benedict Stattler abgehaltenen öffentlichen Disputation. Nach der Weise seines Ordens wurde er nun an verschiedenen Anstalten desselben in verschiedenen Fächern: mittlere Grammatik, Physik, Kirchenrecht und Moraltheologie als Lehrer verwendet, zuletzt zu Augsburg, woselbst er nach Publication der päpstlichen Aufhebung des Jesuitenordens das Ordenskleid mit dem Weltpriesterhabit vertauschte, sein Lehramt fortsetzte, und nebenbei auch die Stelle eines Studienpräfecten bekleidete. Die Kunde von dem Fortbestehen seines Ordens in Weißreussen erweckte in ihm die lebhafteste Sehnsucht, in den noch bestehenden Zweig seiner Ordensgenossenschaft aufgenommen zu werden. Erst nach wiederholtem Ansuchen erreichte er seinen Wunsch, da die Oberen des in Rußland fortbestandenen Ordens erst nach Wiederherstellung desselben durch Pius VII. ihm die Aufnahme bewilligten. Er wurde zunächst in Poloczk den deutschen Zöglingen des Ordens als Gehülfe [519] beigegeben, dann als Operarius für die katholische Gemeinde der Deutschen nach Petersburg gesendet, woselbst er auch Rector des daselbst befindlichen Jesuitencollegiums und Assistenz des Ordensgenerals wurde. Nach dreijährigem Aufenthalt in Petersburg kehrte er wieder nach Poloczk zurück, um daselbst seine irdische Wirksamkeit zu beschließen. Als Schriftsteller ist er als Polemiker gegen den Ireniker Beda Mayr aus dem Benedictinerorden (s. d. A. Mayr) bekannt: „Untersuchung der Vertheidigung der katholischen Religion von Beda Mayr“ 1790). – Seine Gebeine sind in der Kirche des heil. Franz Xaver außerhalb der Stadt Poloczk beigesetzt.

Elogium vitae rev. P. Joannis Hochbüchler in der Lit. Zeitg. für kath. Religionslehrer 1819, Intelligenzblatt VI; ebendas. Jahrgang 1823, Bd. III, S. 146 ff.