Zum Inhalt springen

ADB:Hollen, Gottschalk

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hollen, Gottschalk“ von Franz Stanonik in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 758, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hollen,_Gottschalk&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Höllenfeuer
Band 12 (1880), S. 758 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottschalk Hollen in der Wikipedia
Gottschalk Hollen in Wikidata
GND-Nummer 118706535
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|758|758|Hollen, Gottschalk|Franz Stanonik|ADB:Hollen, Gottschalk}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118706535}}    

Hollen: Gottschalk H. (Holem), Augustiner-Eremit, angesehener Prediger des 15. Jahrhunderts, wurde zu Corvey[1] noch in den letzten Jahren des 14. Jahrhunderts geboren. Er erzählt nämlich in seinen Sonntagspredigten (part. hiem. serm. 38) eine Begebenheit aus dem J. 1380 und fügt bei, er habe dieselbe 26 Jahre später aus dem Munde eines dabei Betheiligten gehört. Zu Herford nahm er das Ordenskleid. Seine wissenschaftliche Ausbildung erhielt er größtentheils in italienischen Klöstern. Nach Deutschland zurückgekehrt wirkte er meist in Osnabrück als Prediger und starb daselbst im J. 1481. H. erfreute sich nicht nur als Redner einer großen Beliebtheit, sondern auch als Verfasser erbaulicher Schriften. Noch im J. 1520 wurden seine Marienpredigten zu Hagenau gedruckt; 1517 und 1520 seine „Sermones dominicales super epistolas“ in zwei Theilen. Am verbreitetsten aber war sein „Praeceptorium divinae legis“. Hain verzeichnet bis zum J. 1500 sechs Drucke (Nr. 8765 bis 70) und Ossinger noch zwei spätere aus den Jahren 1503 und 1521. 1514 soll zu Florenz ein „Opus de festis mobilibus et astronomia clericali“ von H. im Drucke erschienen sein. Einige andere Werke, von denen uns sein Ordensgenosse Schipphower Nachricht giebt, sind ungedruckt geblieben, nämlich: „De septem peccatis mortalibus“; „De officio missae“; „De novem peccatis alienis“; „De sacramento eucharistiae“. Spätere Bibliographen fanden in den Bibliotheken unter Hollen’s Namen noch mehrere ungedruckte Predigten, ein Passionale und einen Tractat „De sacramento poenitentiae“.

Vgl. Joan. Schipphower, chronic. archicomit. Oldenb. bei Meibom, rer. germ. II, 185. D. A. Gandolfo, dissert. hist. de 200 celeb. Augustinianis script. 136. Höhn, Chronologia provinciae rheno-suev. 109. Ossinger, Biblioth. Augustiniana 452. Kolde, Die deutsche Augustiner-Congregation und Joh. v. Staupitz, S. 199 f.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 758. Z. 5 v. o. l.: Körbecke (st. Corvey) bei Soest. – Vgl. R. Cruel, Gesch. d. D. Predigt im M. A. (Detmold 1879), S. 505, wo auch die Predigtweise Hollen’s ausführlicher besprochen wird. [Bd. 13, S. 794]