ADB:Holtzmann, Karl

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Artikel „Holtzmann, Karl Heinrich Alexander“ von Eugen Lommel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 19–20, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Holtzmann,_Karl&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 19:52 Uhr UTC)
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Holtzmann: Karl Heinrich Alexander H. wurde am 23. Oct. 1811 in Karlsruhe geboren. Nachdem er eine Zeit lang das dortige Lyceum besucht, an welchem sein Vater als Professor wirkte, trat er 1825 in die neu errichtete polytechnische Schule seiner Geburtsstadt ein, um sich dem Studium der mathematischen und Naturwissenschaften, insbesondere aber des Berg- und Hüttenwesens zu widmen, dessen praktische Seite er auf den Werken des Harzes kennen lernte. Nach rühmlich bestandener Staatsprüfung trat er in die Privatdienste der Eisenwerkbesitzer Gebr. Benkiser in Pforzheim, verließ jedoch 1831 diese Stellung wieder, um sich dem Lehrfache zuzuwenden. Nachdem er die Prüfung [20] für das Lehramt der Mathematik und Naturwissenschaften bestanden, wurde er zum Professor der Mathematik an der polytechnischen Schule in Karlsruhe ernannt, vertauschte aber 1840 diese Stellung mit derjenigen eines Professors der Mathematik und Physik am Lyceum zu Mannheim, welche er bis 1845 inne hatte. In diesem Jahre kehrte er wieder zur praktischen Thätigkeit in seinem ursprünglichen Fache zurück, indem er die Stelle eines Hüttenverwalters am großherzoglich badischen Eisenwerk Albbruck übernahm. Im Jahre 1851 folgte er einem Rufe als Professor für Physik und Mechanik an der polytechnischen Schule in Stuttgart. Er bekleidete diese Stellung bis zu seinem am 25. April 1865 erfolgten Tode, und wurde nach der 1862 erfolgten Neugestaltung der Anstalt wiederholt zu deren Director gewählt. Seine in der technischen Praxis erworbene Erfahrung hatte er Gelegenheit als Mitglied der königl. Centralstelle für Handel und Gewerbe nützlich zu verwerthen. Unter seinen physikalischen Arbeiten, welche zum größten Theil in Poggendorff’s Annalen publicirt sind, verdienen hervorgehoben zu werden seine Abhandlung: „Ueber die Wärme und Elasticität der Gase und Dämpfe“ (1844), in welcher er, ohne die bereits 1842 publicirte aber damals wenig beachtete Abhandlung von Robert Mayer zu kennen, den Satz von der Aequivalenz von Arbeit und Wärme aussprach und das mechanische Wärmeäquivalent berechnete; ferner seine theoretische Formel für die Spannkraft des Wasserdampfes (Pogg. Ann. LXVII); endlich sein Versuch, die Lage der Schwingungsebene des polarisirten Lichts experimentell zu bestimmen (Pogg. Ann. Bd. XCIX). Auch sein „Lehrbuch der theoretischen Mechanik“ (1861) hat verdiente Anerkennung und große Verbreitung gefunden.

Allgemeine Zeitung, Beilage vom 2. Mai 1865.