ADB:Johann III. (Herzog von Lothringen, Brabant und Limburg)
[150] Streit mit anderen niederländischen Fürsten, die jedoch in der Regel zu seinem Vortheil endigten und zu Gebietsvergrößerungen führten. Ein ernsteres Ansehen schien sein Streit mit Johann dem Blinden, Graf von Luxemburg und König von Böhmen zu bekommen, der als Schwesterssohn Johan’s II. 1324 einen Theil der Besitzungen seines Vetters beanspruchte und sich zu diesem Zweck mit Philipp IV. von Frankreich, Graf Reinald II. von Geldern, den Erzbischöfen von Köln und Trier verband. Der Krieg wurde 1332 von den Verbündeten an Brabant erklärt, aber ehe es zu einem entscheidenden Resultat kam, wurde durch Vermittlung Wilhelms III. von Holland schon am 24. Juni desselben Jahres zu Compiègne mit Frankreich ein Friede geschlossen, wobei der König seine Tochter Maria mit Johan’s Erben vermählte und dadurch von selbst dessen Bundesgenosse wurde, was ihm bei dem Krieg, in welchen er bald mit Flandern verwickelt wurde, sehr zu statten kam. In dem wenige Jahre später zwischen England und Frankreich ausgebrochenen Kriege schloß sich J. England an, ohne jedoch einen thätigen Antheil zu nehmen, ja später trat er auf die französische Seite. Als J. im J. 1355 starb, wurde, da seine drei Söhne vor ihm gestorben waren, seine älteste Tochter Johanna seine Nachfolgerin, nachdem ihre Rechte von den Edeln und von 44 Städten anerkannt worden waren. Dieselbe war mit Wenceslaus von Luxemburg verheirathet.
Johan III., der Siegreiche, Herzog von Brabant und Limburg. 1312–1355, Sohn und Nachfolger Johan’s II., übernahm 1314, volljährig geworden, die Regierung. Bei seiner Huldigung verlieh er seinen Unterthanen, die zur Tilgung der Schulden des Herzogthums freiwillige Beden aufgebracht hatten, durch die sog. vlaamschen und waalschen Charters verschiedene Privilegien, welches Beispiel von dieser Zeit an von den brabantischen Herzogen beim Antritt der Regierung nachgeahmt wurde und den Namen „blyde inkomste“ oder „Joyeuse Entrée“ erhielt. Während seiner langen Regierung lag J. oft in