Zum Inhalt springen

ADB:Junge, Karl August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Junge, Karl Aug.“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 705, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Junge,_Karl_August&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Junge, Johannes
Band 14 (1881), S. 705 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
August Junge in der Wikipedia
August Junge in Wikidata
GND-Nummer 137671202
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|14|705|705|Junge, Karl Aug.|Wilhelm von Gümbel|ADB:Junge, Karl August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137671202}}    

Junge: Karl Aug. J., Professor der Mathematik und Markscheidekunst in Freiberg, war am 19. Juni 1821 zu Frankenau bei Mitweida geboren und starb am 24. Juni 1869 zu Freiberg. J. bildete sich nach dem Besuch der Dorfschule, dann des Schullehrerseminars zu Freiberg zum Lehrer aus und erhielt 1840 seine erste Anstellung als Dorfschullehrer in Elterlein; wurde jedoch 1846 an die Stadtschule nach Chemnitz gerufen, wo er seiner Kenntnisse wegen 1850 zum Lehrer für Mathematik und praktische Geometrie an der Gewerbschule befördert wurde. Durch seine energischen Studien brachte er es so weit, daß er 1855 zu Leipzig sich den Doctorhut erwarb und bald darauf einen Ruf als zweiter Professor der Mathematik nach Freiberg erhielt, dem er auch bereitwillig folgte. Neben dem Vortrag über höhere Mathematik übernahm J. auch noch jenen über descriptive Geometrie und 1859 über Markscheidekunst, die er zuerst zu einer selbständigen Wissenschaft erhob. Ihm verdankt dieser Zweig der praktischen Geometrie vielfache Verbesserungen der Methoden und der Instrumente. Seine Schriften beziehen sich fast ausschließlich auf das Markscheidewesen, wie: „Ueber Ablenkung der Magnetnadel durch Eisenbahnschienen“, 1860; „Osterland’s Patent-Markscheiderzeug“, 1860; „Beschreibung eines neuen Markscheidergoniometers“, 1861; „Beschreibung eines mit dem Markscheidergoniometer ausgeführten Markscheiderzuges“, 1862; „Ueber die Bestimmung der Saigerteufe[WS 1] mit Hilfe der gespannten Schnur“ etc., 1862; „Ueber Nivelliren in den Gruben“ 1863; „Ueber das Uebertragen der Mittagslinie durch saigere Schächte in die Gruben“, 1863; „Beschreibung eines neuen Meßtisches“, 1866; „Eine Versuchsreise mit dem Amsler’schen[WS 2] Polarplanimeter“, 1866; „Tabellen der wirklichen Länge des Sinus und Cosinus für den Radius = 1 Million“, 1864. J. war ein ausgezeichneter, gründlicher und unermüdlicher Lehrer, aber auch zugleich in der Praxis sehr gewandt. Er führte mehrfache Projectirungsarbeiten für Eisenbahnanlagen und für Wasserversorgungen aus.

Berg- und Hüttenm. Zeitung 1869 S. 273.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die Saigerteufe bezeichnet die senkrechte Tiefe eines Bergwerks.
  2. Jakob Amsler-Laffon (1823-1912)