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ADB:Karl Salvator

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Artikel „Karl Salvator, Erzherzog von Oesterreich“ von Karl Sommeregger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 56–57, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Karl_Salvator&oldid=- (Version vom 8. Dezember 2024, 01:07 Uhr UTC)
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Karl Salvator, Erzherzog, k. und k. Feldmarschalllieutenant, ist als zweiter Sohn des Großherzogs Leopold von Toscana und dessen zweiter Gemahlin, Großherzogin Maria Antonia, Tochter des Königs Franz I. beider Sicilien, am 30. April 1839 zu Florenz geboren. Unter der Leitung des Commendatore Arrighi und des Mathematikprofessors Simonelli genoß er eine sehr sorgfältige Erziehung und eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung und widmete sich schon in seiner Jugend mit Vorliebe militärischen und technischen Studien. Der Erzherzog erhielt schon im J. 1849 den Rang eines Rittmeisters in dem österreichischen Ulanenregimente Kaiser Franz Josef Nr. 6 und wurde 1857 zum Major in diesem Regimente befördert. Den praktischen Dienst machte er als Major in der toscanischen Armee, in der er einige Zeit lang auch die Stelle eines Artillerieinspectors bekleidete. Nach der Erhebung in Toscana am 27. April 1859 verließ der Erzherzog mit seinem Vater und der übrigen Familie Florenz und begab sich nach der Lombardei in das Hauptquartier des Kaisers. Er trat seinen Posten als Major im Ulanenregimente Nr. 6 an, nahm an dem Feldzug theil und wurde noch 1859 zum Oberstlieutenant befördert. Im J. 1860 wurde er Oberstinhaber des Infanterieregiments Nr. 77; obwol er noch 1876 zum Generalmajor und 1886 zum Feldmarschalllieutenant befördert wurde, konnte er sich wegen eines rheumatischen Fußleidens, das ihn am Gehen hinderte, am activen Dienste nicht mehr betheiligen. Besonderes Interesse wandte der Erzherzog der Waffentechnik zu, wobei er durch gründliche mathematische Kenntnisse unterstützt wurde. Er starb am 18. Januar 1892 in Wien. Erzherzog K. S. hatte sich im J. 1861 in Rom mit seiner Cousine Maria Immaculata, einer Tochter des Königs [57] Ferdinand von Neapel, vermählt. Aus dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor: Erzherzogin Maria Theresia, Erzherzog Leopold Salvator und Erzherzog Franz Salvator. Durch letzteren, den Gemahl der Erzherzogin Maria Valerie, der zweiten Tochter des Kaisers Franz Josef I. und der Kaiserin Elisabeth, stand er in nahen Beziehungen zum österreichischen Kaiserhause; außerdem entsprossen der Ehe des Erzherzogs K. S. die Erzherzogin Caroline und Maria Antonia und der Erzherzog Rainer Salvator. Vier Kinder des erzherzoglichen Paares sind im zarten Alter verstorben.

Acten des k. u. k. Kriegs-Archivs. – Armeeblatt und Neue freie Presse 1892.