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ADB:Klausen, Rudolf Heinrich

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Artikel „Klausen, Rudolf Heinrich“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 63–64, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klausen,_Rudolf_Heinrich&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 03:01 Uhr UTC)
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Klausing, Heinrich
Band 16 (1882), S. 63–64 (Quelle).
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Klausen: Rudolph Heinrich K., Philolog. Geboren zu Altona am 24. April 1807 als Sohn des Gottlieb E. Klausen, erhielt er seine Vorbildung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt unter der besonderen Leitung seines Vaters und studirte hierauf Philologie und Geschichte auf den Universitäten in Kiel, Berlin, Leipzig und Bonn. In Bonn erwarb er sich 1829 den philosophischen Doctorgrad und habilitirte sich daselbst als Privatdocent. 1833 wurde er außerordentlicher Professor, zuerst in Bonn, dann in Greifswalde, wo er 1840 zum ordentlichen Professor befördert wurde. Er ist der Verfasser mehrerer philologischer Schriften, die ihm einen bedeutenden Ruf verschafften: „Theologumena [64] Aeschyli“, Berlin 1829; „Hecataei Milesii fragmenta et Scylacis Periplus“, Berlin 1831; „Die Abentheuer des Odysseus aus Hesiod erklärt“, Bonn 1834; „De carmine fratrum Arvalium liber“, Bonn 1836. In seinem Hauptwerk „Aeneas und die Penaten, die italischen Volksreligionen unter dem Einfluß der griechischen Vorstellungen“, Hamburg 1839, 2 Bde., suchte er nachzuweisen, daß die Eigenthümlichkeit des italischen Götterglaubens durch den Einfluß griechischer Bildung und Mythologie entstellt und nur durch mühsame Combination aus spärlichen Spuren der Ueberlieferung zu erkennen sei. Von einer anderen größeren Arbeit, einer Ausgabe des Aeschylos mit ausführlichem lateinischen Commentar, sind nur zwei Stücke, Agamemnon und die Choephoren, in der Bibliotheca Gothana, 1833–35 erschienen; einer so schwierigen Aufgabe zeigte sich K. nicht gewachsen. Außerdem lieferte er eine Reihe von Abhandlungen in philologischen Zeitschriften und den Artikel Odysseus für die Hallische Encyclopädie. Wie der Vater, so hatte auch er poetisches Talent; eine Jugendarbeit von ihm, „Achilleus auf Naxos“, eine Tragödie, erschien 1831. Den hoffnungsvollen jungen Gelehrten raffte ein früher Tod dahin; er starb, erst 33 Jahre alt, am 17. März 1840.

Niemann’s Chronik der Universität Kiel, 1829. S. 51. Alberti, Schriftstellerlexikon I, S. 457.