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ADB:Knebel, Johannes

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Artikel „Knebel, Johannes“ von Wilhelm Vischer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 275, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Knebel,_Johannes&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 11:06 Uhr UTC)
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Knebel: Johannes K., baslerischer Geistlicher und Verfasser geschichtlicher Aufzeichnungen. Er war der Sohn eines angesehenen und wohlhabenden Bürgers von Basel, des Konrad K., der längere Zeit hindurch als Vertreter der Zunft der Weber im Rathe saß. Seine Geburt muß in das erste oder das zweite Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts fallen. Im J. 1432 immatriculirte er sich an der Universität Erfurt, später wurde er Kaplan am Münster zu Basel und rückte in der Folge in die Stelle eines assisus chori, d. h. eines der vier obersten Kapläne, vor, außerdem war er Canonicus der Kirche von Lautenbach (bei Gebweiler). Daneben übte er den Beruf eines Notars aus und bei der Gründung der Universität Basel im J. 1460 wurde er zum notarius universitatis bestellt. Er war nahe befreundet mit dem berühmten, als Professor an dieser Anstalt wirkenden Juristen Peter von Andlau, Propst von Lautenbach und Kaplan am Münster, den er auch seinen Lehrer nennt. Gestorben ist er 1481 oder 1482. K. hat ausführliche tagebuchartige Aufzeichnungen über die Ereignisse seiner Zeit gemacht, von denen zwei Bände, von 1473–1479 reichend, auf der Basler Universitätsbibliothek erhalten sind, während ein erster Band verloren gegangen ist. Die Reichhaltigkeit, Lebendigkeit und Unmittelbarkeit dieser Aufzeichnungen, in denen auch zahlreiche Briefe, Urkunden und sonstige Actenstücke mitgetheilt werden, machen sie zu einer überaus werthvollen Quelle der Zeitgeschichte, namentlich der Geschichte der Kämpfe Karls des Kühnen mit den Schweizern und ihren Verbündeten. Die Herausgabe derselben ist von der historischen und antiquarischen Gesellschaft zu Basel in Angriff genommen worden und es ist bis jetzt der erste der vorhandenen Bände im Druck erschienen als Band II der von dieser Gesellschaft veranstalteten Sammlung von Basler Chroniken.

Vgl. Basler Chroniken II, Vorrede. Ausführlicheres über die Person Knebel’s und über sein Tagebuch wird die Einleitung zu Band III enthalten.