Zum Inhalt springen

ADB:Koller, Alexander Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Koller, Alexander Freiherr von“ von Karl Sommeregger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 332, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Koller,_Alexander_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 18:41 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kölbing, Eugen
Band 51 (1906), S. 332 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Alexander von Koller in der Wikipedia
Alexander von Koller in Wikidata
GND-Nummer 116314834
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|332|332|Koller, Alexander Freiherr von|Karl Sommeregger|ADB:Koller, Alexander Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116314834}}    

Koller: Alexander Freiherr von K., k. und k. General der Cavallerie, geboren am 3. Juni 1813 in Prag, war ein Sohn des k. k. Feldmarschalllieutenants und Maria Theresienordens-Ritters Franz Freiherr v. K. und wurde vom Kaiser Alexander I. von Rußland aus der Taufe gehoben. Nach Absolvirung der k. k. Ingenieurakademie trat er 1829 als Lieutenant des Husarenregiments Nr. 9 in die Reihen der Armee, avancirte 1835 zum Oberlieutenant, 1843 zum zweiten, 1845 zum ersten Rittmeister. Im J. 1848 wohnte er als Ordonnanzofficier beim ersten Corps in Italien der Schlacht von Sommacampagna, dem Gefechte bei Salionze und der Schlacht von Custozza bei, zeichnete sich 1849 in den Gefechten bei San Siro und Gambollo aus und wurde am 13. Juli 1849 zum Major in dem neu zu errichtenden Husarenregiment Nr. 4, am 6. Juli 1850 zum Oberstlieutenant in dem gleichfalls in der Reorganisation befindlichen Husarenregiment Nr. 12 befördert, wo am 2. August 1852 seine Vorrückung zum Obersten erfolgte. Am 3. August 1854 zum Husarenregiment Nr. 5 transferirt, erfolgte am 5. Januar 1859 seine Beförderung zum Generalmajor. Im Feldzuge 1859 zeichnete er sich in seiner Eigenschaft als Brigadier bei Montebello, Magenta, Robecco und Solferino durch hervorragende Tapferkeit aus, in deren Anerkennung er am 15. August 1859 mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens belohnt wurde. Nach dem Friedensschlusse Brigadier zu Preßburg, wurde er beim Beginne des Feldzugs 1866 Adlatus des Commandanten des zehnten Corps. Für sein ausgezeichnetes Benehmen in diesem Feldzuge wurde Frhr. v. K. am 3. October 1866 mit dem Orden der Eisernen Krone II. Classe decorirt. Am 18. Juli 1866 zum Feldmarschalllieutenant befördert und am 4. December 1866 zum zweiten Inhaber des Cürassierregiments Nicolaus I., Kaiser von Rußland Nr. 5 ernannt, wurde er 1868 Leiter der Statthalterei in Prag. Seine Verdienste in dieser Stellung wurden von Sr. Majestät durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone I. Classe und durch die Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rathe anerkannt. Nach der am 11. Mai 1870 erfolgten Enthebung von der Leitung der Prager Statthalterei wurde Frhr. v. K. Militärcommandant in Preßburg, jedoch schon 1871 als Statthalter und commandirender General nach Böhmen berufen. Auf diesem Posten wurde er 1872 durch die Verleihung des Großkreuzes des Leopoldordens ausgezeichnet; 1873 erfolgte seine Beförderung zum General der Cavallerie und 1874 seine Berufung zum Reichskriegsminister. In dieser Stellung brachte Frhr. v. K. die Erfindung des Artilleriegenerals Uchatius zum Durchbruche. Im J. 1875 wurde er zum Inhaber des Husarenregiments Nr. 8 ernannt; 1876 sah sich K. durch Gesundheitsrücksichten veranlaßt, um die Versetzung in den Ruhestand nachzusuchen, welche ihm auch am 20. Juni desselben Jahres unter Verleihung des Großkreuzes des Stefans-Ordens gewährt wurde. Einige Monate später gab ihm Se. Majestät einen erneuten Beweis kaiserlicher Huld durch Ernennung zum lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauses und zum Hauptmanne der ersten Arcièren-Leibgarde. K. starb am 29. Mai 1890 in Baden bei Wien. Frhr. v. K. war Ehrenbürger zahlreicher Städte und Märkte Böhmens. Er war seit 1846 mit Auguste geb. Raymann vermählt; dieser Ehe entsprossen zwei Söhne Alexander und August und eine Tochter Johanna.

Acten des k. u. k. Kriegsarchivs. – Militär-Zeitg. u. Armeeblatt 1890.