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ADB:Krahe, Lambert

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Artikel „Krahe, Lambert“ von Moritz Blanckarts in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 22–23, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krahe,_Lambert&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 06:01 Uhr UTC)
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Krahe: Johann Lambert K., Historienmaler, geb. 1712 zu Düsseldorf, † daselbst 1790. Sohn armer Eltern, fand er an dem Oberstlieutenant Mayer einen Gönner, der ihn dem Grafen von Plettenberg empfahl, welcher ihn mit nach Italien nahm. Dort gerieth er nach des letzteren Tod in hülflose Lage, bis ihn ein Jesuit beauftragte, Heiligenbilder für Indien zu malen. Nebenbei suchte er sich durch eifrige Studien nach den Antiken, nach berühmten Bildern und den Besuch der Schulen der Maler Benefiale und Subleiras weiter auszubilden, bis ihm die Akademie von St. Luca ihre Thore öffnete. Nun gewann er einflußreiche Bekannte, von denen der Cardinal Valenti ihn 1755 dem Kurfürsten von der Pfalz empfahl, welcher ihn beauftragte, die Gemäldegallerie in Düsseldorf zu ordnen und als er dies zur höchsten Zufriedenheit vollführt hatte, ebenso 1784 die Münchner Gallerie. K. hatte auch hervorragenden Antheil an der Gründung der Düsseldorfer Akademie, deren erster Director er wurde. Er bildete die Schüler mit großer Gewissenhaftigkeit und sein steigender Ruf als Lehrer führte der Anstalt selbst viele Ausländer zu. Als ausübender Künstler galten ihm Raffael und die Antiken als – freilich unerreichte – Muster. Er liebte ruhige und liebliche Gegenstände darzustellen und war darin nicht frei von Sentimentalität. Sanftes Licht, gemäßigte Schatten und die Vermeidung kräftiger Farben geben seinen Bildern eine süße Harmonie, aber auch etwas Wirkungsloses und Mattes. Hervorzuheben sind sechs Altarblätter in der Jesuitenkirche zu Mannheim, ein Deckengemälde in der kurfürstlichen Bibliothek und eine schlafende Maria in der Gallerie daselbst, vier Deckengemälde im Schloß Benrath bei Düsseldorf und mehrere Bilder religiösen Inhalts. Nach ihm hat Joseph Fratrel sein Bildniß, den Traum Josephs und eine heilige Familie in Rembrandt’s Geschmack geätzt, ebenso er selbst den Raub der Sabinerinnen. [23] In den letzten Lebensjahren wurde er durch ein Augenleiden an der Ausübung seiner Kunst behindert.

Nagler, Künstler-Lexikon.