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ADB:Kreuser, Johann

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Artikel „Kreuser, Johann“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 143, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kreuser,_Johann&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 04:06 Uhr UTC)
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Band 17 (1883), S. 143 (Quelle).
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Kreuser: Johann Peter Balthasar K., geb. zu Köln am 4. Aug. 1795, † daselbst am 18. October 1870, Gymnasiallehrer und Schriftsteller. Mit seltenem Talente begabt, bezog er 1817 die Universität Berlin, wurde 1820 in seiner Vaterstadt beim Gymnasium an Marzellen (damals katholisches Gymnasium genannt) angestellt und wirkte an demselben ununterbrochen bis zum Herbste 1860, wo er auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt wurde und den Professortitel erhielt. In nahen freundschaftlichen Beziehungen stand er zu dem Dombaumeister Zwirner, der ihn vielfach zu Rathe zog und seit etwa 18 Jahren war er Vorstandsmitglied des Central-Dombauvereins, um den er sich durch Wort und Schrift in hohem Grade verdient gemacht hat. Die katholische Kirche besaß an ihm einen muthigen und beredten Kämpfer, der sich jedoch häufig zu Uebertreibungen hinreißen ließ und in seinen Anschauungen gleichwie in seinem äußeren Wesen immer mehr zum Sonderlinge wurde. Nichts konnte an den Zuständen und der Geistesrichtung der Gegenwart seinen Beifall gewinnen und mit sarkastischen Ausfällen dagegen sind seine Schriften nur zu sehr durchwebt. Auch in seinen politischen Ansichten war er jeder freieren Richtung abhold, was er namentlich in dem Sturmjahre 1848 mit seltenem Mannesmuthe und in derbster Polemik kundgab. Seine litterarische Thätigkeit hat eine ansehnliche Reihe von Schriften hervorgebracht. 1824 erschien die erste Sammlung seiner Gedichte; 1833 das Drama „Die Overstolzen“, dessen Stoff der Vorzeit Kölns entnommen ist und welches er selbst späterhin als etwas „ungeheuerliches“ bezeichnete; „Dombriefe, an Zwirner gerichtet“, 1844; „Das heil. Meßopfer historisch erklärt“. Seine vorzüglichste Leistung ist: „Der christliche Kirchenbau“, 2 Bde. (1860 bis 1861 die 2. Ausgabe. Die 3. Ausgabe erschien 1868–69 mit dem veränderten Titel: Wiederum christlicher Kirchenbau). Es ist die Frucht umfassender kunsthistorischer und archäologischer Studien, enthält einen Schatz der interessantesten Nachweisungen und wird einen nachhaltigen Werth behaupten. Außer diesen und anderen selbständigen Schriften findet sich eine Menge kleiner Aufsätze, Recensionen, Gedichte etc. von ihm in Zeitschriften zerstreut.