ADB:Krone, Rudolf
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Krone: Rudolf K., gebürtig aus Seehausen in der Altmark und auf dem Seminar zu Weißenfels zum Lehrer ausgebildet, wurde 1849 als rheinischer Missionar nach China gesandt. In der Provinz Kwantung, in den Städten und Dörfern zwischen Honkong und Canton hatte er sein Werk als Straßenprediger und Lehrer, sammelte einige treue und begabte Gehülfen um sich und beschäftigte sich eifrig mit der reichen chinesischen Litteratur und der Erforschung des chinesischen Gedankenkreises. Manche werthvolle Aufsätze, die aus diesen Studien hervorgingen, fanden ihren Weg in die deutschen Zeitschriften. Als der englisch-chinesische Krieg 1856 ausbrach, mußte er mit allen deutschen und englischen Missionaren seinen Arbeitskreis verlassen. Nur in Hongkong, in dem eroberten Canton und in Macao konnte er seine Wirksamkeit fortsetzen. Der Krieg selbst gab ihm aber auch jetzt alle Hände voll zu thun. Die Sorge für die Flüchtlinge, für die Frauen und Kinder, für die verlassenen und verwundeten Heiden, in welche er sich mit vielen anderen Missionaren theilte, gab ihm fortwährend Gelegenheit zur Verkündigung des Evangeliums, zur Spendung von Rath, Trost und Hülfe an die Leidenden, und zur Anwendung der ärztlichen Geschicklichkeit, die ihm im hohen Maße eigen war. Nachdem der Friede von Tientsin 1860 geschlossen war und K. mit großer Freudigkeit sein früheres Arbeitsfeld unter den Punti wieder betrat, sah er sich plötzlich aufs Neue gehemmt durch ein gefährliches Krankheitsleiden seiner Frau, einer württembergischen Pfarrerstochter, die ihm 1856 nach China gefolgt war. Er sah sich genöthigt, sie nach Deutschland zurückzubringen und als er nach zwei Jahren mit der Genesenen abermals sich nach China einschiffte, wurde er selbst von schwerer Krankheit befallen und starb auf der Reise in Aden 1863, erst 40 Jahre alt.