ADB:Köstlin, August (Brückeningenieur)

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Artikel „Köstlin, August (Brückeningenieur)“ von Egbert Ritter von Hoyer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 342–343, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6stlin,_August_(Br%C3%BCckeningenieur)&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 04:37 Uhr UTC)
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Köstlin: August K., Brückeningenieur, geboren am 30. December 1825 in Stuttgart als Sohn des Consistorialpräsidenten K., † am 30. November 1894 in Wien, erhielt nach Absolvierung des Gymnasiums seine technisch-wissenschaftliche Ausbildung auf den technischen Hochschulen in Stuttgart und München, und zwar hier vornehmlich in künstlerischer Richtung, die seinen Werken ein besonderes Gepräge verlieh. Nach Ablegung seiner Staatsprüfung trat er zunächst in den württembergischen Eisenbahnstaatsbaudienst, dann aber 1850 in den Dienst bei der österreichischen Generalbaudirection. Im J. 1852 folgte er einem Ruf von Etzel in die Schweiz, um 1855 als Constructeur der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft dauernd nach Wien zurückzukehren. In dieser Stellung beginnt seine hervorragende Thätigkeit als Brückeningenieur, indem er Leiter der Brückenbauabtheilung wurde und die sämmtlichen von dieser Gesellschaft in Oesterreich-Ungarn gebauten Brücken zu entwerfen und auszuführen hatte. Seine Eigenart, durch die er zu großer Anerkennung und zu bedeutendem Einfluß gelangte, bestand in der künstlerischen Ausgestaltung der Brücken, namentlich der Eisenbahnbrücken, wie u. a. noch [343] zu erkennen ist an der Tegetthoffbrücke über den Wienfluß, an der Sophienbrücke und der Stroheckbrücke über den Donaucanal in Wien und namentlich auch an einem eisernen Oberbau, welcher auf der Londoner Ausstellung 1862 große Anerkennung fand. In der Verwerthung künstlerischer Motive an Brücken war K. mit bahnbrechend. Nachdem er 1872 die genannte Stellung aufgegeben, baute er die Bahnen Leobersdorf–St. Pölten, Leobersdorf–Gutenstein und Pöchlarn–Kienberg. Litterarisch war K. insofern von Bedeutung, als er neben seiner ausgedehnten Bauthätigkeit vom Jahre 1870 bis zu seinem Tode die Redaction der berühmten, von Förster in Wien gegründeten „Allgemeinen Bauzeitung“ führte und hierbei die Erscheinungen auf dem Gebiete der Baulitteratur nicht nur, sondern auch die im Laufe dieser Zeit entstandenen bedeutenderen Schöpfungen der Bau- und Ingenieurkunst in derart mustergültiger Weise besprach, daß diese Abhandlungen ein vorzügliches Zeitbild geben und dauernden Werth haben.