Zum Inhalt springen

ADB:Lamminger, Johann Thomas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lamminger, Johann Thomas“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 569–570, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lamminger,_Johann_Thomas&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 08:02 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Lamont, Johann von
Band 17 (1883), S. 569–570 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Thomas Lamminger in der Wikipedia
Johann Thomas Lamminger in Wikidata
GND-Nummer 136241395
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|569|570|Lamminger, Johann Thomas|Jakob Franck|ADB:Lamminger, Johann Thomas}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136241395}}    

Lamminger: Johann Thomas L., Hofbuchdrucker zu Hannover. Als der Sohn eines Soldaten den 1. Juni 1757 zu Erlangen geboren, hatte er in einem der deutschen Regimenter den nordamerikanischen Freiheitskrieg durchgemacht und nach seiner Rückkehr aus Amerika in der Hofbuchdruckerei des Georg Heinrich Reuther zu Hannover Arbeit gefunden. Hier machte er sich so beliebt und nützlich, daß ihn die Wittwe zuerst der Leitung des Geschäftes, dann auch, seit 1785, ihrer Hand für würdig hielt. L. erweiterte nun das Geschäft auf mancherlei Art. Er richtete u. a. eine Notendruckerei ein und begann 1798 die Herausgabe eines Adreßbuchs der Stadt Hannover, welches seit dieser Zeit mit wenigen Unterbrechungen jährlich aus seinen Pressen hervorging und auch von seinen Nachfolgern fortgesetzt wurde. Nachdem den 26. März 1799 der Hofbuchdrucker Hieronymus Michael Pockwitz mit Tod abgegangen war, wurde im folgenden Jahre L. an dessen Stelle ernannt, in welcher Eigenschaft er als Probedruck „Wedekind’s Nekrologium des Klosters St. Michael zu Lüneburg“ erscheinen ließ. Von seiner großen Thätigkeit und Umsicht zeugt, daß er stets mit drei Pressen arbeitete und häufig, wie es in einem Gesuche um Vergütung wegen überhäufter Arbeit heißt, Tag und Nacht, Sonntag und Festtag. L. starb den 6. Januar 1805 und hinterließ als Wittwe seine zweite Frau Sophie Lucie Bock, welche das Geschäft als „Wittwe L.“ fortführte, auch das Gehalt eines Hofbuchdruckers bis 1809 fortbezog. Seit diesem Jahre wurden die Arbeiten berechnet und das [570] Gehalt erlosch, die Geschäfte aber versahen als Factoren Karl Heinrich Theuerdank 1805–1808 und Christian Rosenbusch 1808–1813. In letzterem Jahre wurde der letztere Compagnon der Wittwe L. mit der Firma „Wittwe L. und Rosenbusch“ und blieb in diesem Verhältnisse bis zum Tode derselben, den 1. September 1836, verwaltete aber die Druckerei noch für die Erben bis zum 25. September 1838. Mit diesem Tage trat Justus Christian Friedrich Klindworth, ein Großsohn der Wittwe L., das Geschäft an, das nun wieder die alte Bezeichnung „Lamminger’sche Buchdruckerei“ einnahm. Im J. 1840 arbeitete die Officin mit drei neuen Pressen.

Grotefend, Geschichte d. Buchdruck. in Hannover und Braunschweig, Bl. A 2b–3a.