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ADB:Lengerke, Peter von

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Artikel „Lengerke, Peter von“ von Werner von Melle in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 255, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lengerke,_Peter_von&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 22:13 Uhr UTC)
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Lengerke: Peter v. L., Lic. der Rechte, hamburgischer Bürgermeister, geb. am 18. Juli 1651 zu Hamburg, besuchte das akademische Gymnasium seiner Vaterstadt und studirte dann in Helmstädt und Leyden Jurisprudenz. 1675 trat er zu seiner weiteren Ausbildung eine längere Reise an, die ihn nach Holland, England, Frankreich, der Schweiz, Wien und Ungarn führte. Während er sich 1677 in Basel aufhielt, ließ er sich dort zum Licentiaten beider Rechte promoviren. Nach Hamburg zurückgekehrt, ward er in kurzer Zeit ein sehr gesuchter Advokat. 1681 wurde er zum Richter des Niedergerichts und 1688 zum Rathsherr erwählt. Als Mitglied des Rathes fand er von nun an vielfache Gelegenheit, seine hervorragende Begabung, seine reichen Kenntnisse und seine feine Weltbildung zum Wohle seiner Vaterstadt zu verwerthen. Die letzten Jahre des 17. und die ersten des 18. Jahrhunderts waren für Deutschland und speciell auch für Hamburg überaus stürmische. Die Truppen Ludwigs XIV. bedrohten das deutsche Reich und seine Kriegsschiffe die Sicherheit des hanseatischen Handels. Dazu kamen für Hamburg Streitigkeiten mit Dänemark und anderen Mächten sowie ernste Unruhen in der Stadt selbst, die durch politische Differenzen zwischen dem conservativen Rath und der immer übermüthiger werdenden Bürgerschaft hervorgerufen waren. Man rühmt von L., daß er in dieser vielbewegten Zeit nicht wie Andere ein einseitiges Parteiinteresse sondern stets nur das Wohl des Staates im Auge gehabt habe. Nachdem er sich als außerordentlicher Gesandter in Münster und Wien ausgezeichnet hatte, nahm er seit 1697 als Bürgermeister noch hervorragenderen Antheil an der hamburgischen Politik. Er starb am 18. Novbr. 1709.

Buek, Hamb. Bürgermeister, Hbg. 1840 p. 152 ff. Hamb. Schriftstellerlexikon, Bd. IV, Hamburg 1866, p. 428 ff.