ADB:Link, Bernhard
Pez für seine Ausgabe in den scr. rer. a. (I. 520 f.) benützte. Außerdem verwerthete L. eine ansehnliche Reihe von Quellen, namentlich für die Geschichte des XV. und XVI. Jahrhunderts und entwarf auf diese Weise ein Annalenwerk, welches einen [714] guten Theil der Geschichte Oesterreichs überhaupt umfaßt. Auch den seiner Zeit berühmten Geo- und Topographen Georg Mathäus Vischer nahm er in Anspruch und ließ durch ihn die Besitzungen des Klosters aufnehmen und in Kupfer stechen. Das von ihm († am 19. November 1671) handschriftlich hinterlassene, ungemein verdienstliche Werk führt den Titel: „Annales Austro-Claravallenses s. fundationis monasterii Claravallis Austriae vulgo Zwetl, ordin. Cisterz. initium et progressus ab anno 1083–1646“ wurde von einem seiner Nachfolger in der Abtwürde, Melchior v. Zaunack (1706–1747), nebst den Stichen Vischer’s in zwei Foliobänden zu Wien 1723–25 durch den Druck veröffentlicht und dem Passauer Bischofe J. D. Fürsten von Lamberg gewidmet. Der I. Bd. umfaßt die Zeit von 1083–1400 (830 S.) und enthält einleitungsweise den reichhaltigen „Catalogus authorum, qui in his annalibus Mon. Cl. V. Austriae citantur“, einen topographisch-ethnographischen Apparatus und den mit chronologischen Schemen, Urkunden und Stammbäumen ausgestatteten Text der Annalen. Der II. Bd. (640 S.), von einer Nomenclatura vocabulorum peregrinorum in his annalibus contentorum eingeleitet, reicht von 1400–1645 und enthält vieles noch jetzt sehr brauchbares Material.
Link: Bernhard L. (Linck), Abt von Zwettl in Nieder-Oesterreich (1646–1671), war ein Schlesier von Herkunft, geboren den 13. August 1606 in Breslau, betrat die geistliche Laufbahn und wurde Cisterzienser im genannten Kloster (1630), zu dessen Abte er im vierzigsten Lebensjahre gewählt erscheint. Tüchtige Vorbildung und warmes Interesse für Geschichte legten ihm den Entschluß nahe, Jahrbücher seines Klosters, des ältesten Ordensstiftes im Lande unter der Enns, abzufassen. Zur Grundlage dienten ihm die alten Annales Zwetl. oder das Chronicon vetustius Zwetl. in jener bereits verschollenen Handschrift, welche aus dem J. 1308 stammt, und deren fehlerhaften Auszug- Vogel, Specimen bibl. austr. III. Frast, Gesch. des Klosters Zwettl in der Kirchl. Topogr. für Nied.-Oesterr. XVI. Bd. Mayer, Gesch. d. geistl. Cultur Nied.-Oesterr. 1878. I.