Zum Inhalt springen

ADB:Lipstorp, Daniel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lipstorp, Daniel“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 746, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lipstorp,_Daniel&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 01:27 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Lirer, Thomas
Band 18 (1883), S. 746 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Daniel Lipstorp in der Wikipedia
Daniel Lipstorp in Wikidata
GND-Nummer 122479882
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|746|746|Lipstorp, Daniel|Siegmund Günther|ADB:Lipstorp, Daniel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=122479882}}    

Lipstorp: Daniel L., Astronom, geb. den 10. Mai 1631 zu Lübeck, † ebenda den 1. Septbr. 1684. Von seinen Jugendjahren sind wir nur wenig unterrichtet. Im Alter von 20 Jahren treffen wir ihn als Magister der Philosophie in Rostock und 1653 als Hofmathematikus und Erzieher der beiden herzoglichen Prinzen in Weimar. Nachdem er dieselben einige Jahre lang auf Reisen begleitet hatte, nahm er eine Professur der Rechte in Upsala an, die er zehn Jahre lang (1662–72) bekleidete. Hierauf wurde er holländischer Advocatus Curiae im Haag, allein schon drei Jahre später legte er diese Stelle nieder und zog sich als Privatmann in seine Vaterstadt Lübeck zurück. Außer seinem Sammelwerke „Enneas positionum celebriorum ex physicis, astronomicis, geographices, philologicis haustarum atque derivatarum“ (Rostock 1651) ist besonders seine Darstellung der Cartesischen Philosophie (Leyden 1653) und die kurz vor seinem Tode erst verfaßte Schrift über das Wurzelausziehen zu nennen. Am festesten jedoch begründete er seinen wissenschaftlichen Ruf durch den „Copernicus dedivisus seu de vero mundi systemate“ (Leyden 1653). Dieses Buch, welches viele Gegner fand – noch im gleichen Jahre verfaßte der Leydener Pastor Dubois seine Gegenschrift: Dialogus theologico-astronomicus – faßte die für die heliocentrische Lehre sprechenden Argumente mit Glück zusammen. Bemerkenswerth ist darin für den modernen, mit den neuesten Entdeckungen vertrauten Leser eine Stelle (S. 425), welche von den angeblichen Trabanten des Planeten Mars handelt.

Poggendorff, Biogr.-litter. Handwörterbuch, 1. Bd. S. 1476. – Geschichte der Astronomie von den ältesten bis auf gegenwärtige Zeiten, Chemnitz 1792, S. 431 ff.