Zum Inhalt springen

ADB:Michelis, Alexander

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Michelis, Alexander“ von Bund. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 693, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Michelis,_Alexander&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:32 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Michelis, Eduard
Band 21 (1885), S. 693 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Alexander Michelis in der Wikipedia
Alexander Michelis in Wikidata
GND-Nummer 117019828
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|693|693|Michelis, Alexander|Bund.|ADB:Michelis, Alexander}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117019828}}    

Michelis: Alexander M., Landschaftsmaler, ein Künstler von hervorragender Bedeutung, geb. am 25. December 1823 in Münster, Westfalen, † 23. Januar 1868 in Weimar. Er bezog 1848 die Kunstakademie in Düsseldorf, wo sich unter Schirmers Leitung sein Talent bedeutungsvoll entfaltete. Schon seine ersten Bilder zeigten eine Meisterschaft der Naturauffassung, wie sie nur den Erwählten eigen ist. 1850 richtete er sich, von der Akademie unabhängig, sein eigenes Atelier ein und wurde selbst Lehrer vieler tüchtiger Maler. Sein Ruf zog in die weitesten Kreise, was zur Folge hatte, daß der Großherzog von Sachsen-Weimar ihn 1863 zum Professor ernannte und an die Kunstschule nach Weimar berief. Alle seine Landschaftsbilder zeichnen sich durch schlagende Wahrheit wie durch poetische Empfindung und Composition aus. Gleich treu wußte er den Frieden des Abends, das Leben des Morgens und die Ruhe des Mittags wiederzugeben, immer aus dem lauteren Quell reinen Empfindens schöpfend. Besonders glücklich war er in der Darstellung seiner westfälischen Heimath, deren Charakter er im bunten Wechsel und in einer Weise offenbarte, daß sich darin die Dichtung der Annette Droste-Hülshoff zu spiegeln scheint. Bald ist es die braune Haide, oder der frisch-grüne Wald mit seinen mächtigen Eichen und gehauenen Lichtungen; bald ein einsames Gehöft, an welches sich der grüne Wiesenplan lehnt, oder ein stiller Weiher, in dem die Mummelblume glänzt und Schilf und Rohr sich wiegen; oder er führt den Beschauer in ein abfallendes Hügelland, an still dahinziehende Flüsse, von deren Ufern das Auge das grüne Band der Wälder und den Zug der blauen Berge gewahrt. Der Storch, die Ziege, eine Schafheerde und das buntgefleckte Rind sind seine Staffage. – Aber auch in anderen Gegenden fand er auf seinen Studienreisen mit dem geweihten Blick die geeigneten Motive für seinen Pinsel. – Gesucht sind auch neben seinen Oelbildem seine Aquarellen, die einen ganz eigenartigen Reiz haben. Von seinen Gemälden sind besonders hervorzuheben: „Westfälische Landschaft“, „Abend nach dem Regen“, „Sonntag Mittag“, „Aufgehender Mond“, „Abziehendes Gewitter“, „Hohlweg im Walde“, „Waldlandschaft“, „Gewitter im Walde“, „Regenlandschaft“. „Westfälisches Dorf“, „Waldweg mit Kühen“, „Ungarische Pferde bei Sonnenuntergang“, „Haidebild“, „Schafwäsche“, „Sonnenblick in einen Urwald in Ungarn“, „Ein Urwald“, „Allerseelenabend“, „Sonnenuntergang im Winter“, „Elfenreigen im Mondschein“ und „Zerstörte Schanze nach der Schlacht“.

Bund.