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ADB:Mohrenheim, Joseph Jacob Freiherr von

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Artikel „Mohrenheim, Joseph Jacob Freiherr von“ von Ernst Gurlt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 75, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mohrenheim,_Joseph_Jacob_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:15 Uhr UTC)
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Joseph Jacob von Mohrenheim in Wikidata
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Mohrenheim: Joseph Jacob Freiherr v. M., Chirurg, war Magister derselben, der Geburtshülfe und der Augenheilkunde, begann seine ärztliche Praxis in Wien und wurde daselbst in der k. k. medicinisch-chirurgisch praktischen Lehranstalt als zweiter Wund- und Augenarzt angestellt. Er wurde später Doctor der Medicin und Chirurgie, gab heraus: „Wienerische Beyträge zur Arzneykunde, Wundarzneykunst und Geburtshilfe“, 2 Bde., Wien 1781, Dessau 1783, und „Beobachtungen verschiedener chirurgischer Vorfälle“, 2 Bde., Wien 1780, Dessau 1783. Im J. 1788 folgte er einem Rufe nach St. Petersburg, wo er als kaiserlich russischer Hofrath und Professor der praktischen Chirurgie und an der Hebammenschule thätig war. Er gab daselbst heraus: „Abhandlung von der Entbindungskunst, verfaßt auf höchsten Befehl Ihrer Majestät der Kayserin aller Reußen zum Nutzen Ihres Reiches“, St. Petersburg 1792 Fol., mit Kupferstichen, Leipzig 1803, ein Prachtwerk, das auf Kosten der Kaiserin Katharina erschien. Er starb im J. 1799. – M. war ein sehr tüchtiger praktischer Chirurg und Augenarzt, dem verschiedene interessante Beobachtungen zu danken sind. Am Bekanntesten ist sein Name durch ein Instrument (Compressorium) geworden, das freilich ohne praktischen Werth ist, mit welchem er die Zusammendrückung der Unter-Schlüsselbein-Schlagader bewirken wollte; die Körperstelle, an der er dies vorzunehmen empfahl, wird noch heutigen Tages die Mohrenheim’sche Grube genannt.

J. G. Bernstein, Geschichte der Chirurgie, Thl. II, 1823. S. 212. – v. Wurzbach, Biograph. Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. 18, S. 442.