ADB:Mondel, Friedrich Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mondel, Friedrich Freiherr von“ von Karl Sommeregger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 468–470, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mondel,_Friedrich_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 18:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Mönckeberg, Carl
Nächster>>>
Morf, Heinrich
Band 52 (1906), S. 468–470 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich von Mondel in der Wikipedia
Friedrich Freiherr von Mondel in Wikidata
GND-Nummer 137429282
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|468|470|Mondel, Friedrich Freiherr von|Karl Sommeregger|ADB:Mondel, Friedrich Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137429282}}    

Mondel: Friedrich Freiherr von M., k. k. Feldzeugmeister, wurde am 22. September 1821 als der Sohn eines k. k. Hauptmanns auf Schloß Pichlern in Obersteiermark geboren. Im Alter von 14 Jahren wurde er am 31. October 1835 zum Infanterieregimente Nr. 62 als Regimentscadett assentirt und am 16. Juni 1837 zum k. k. Cadetten im Infanterieregiment Nr. 33 ernannt. – Nach Absolvirung des dreijährigen Curses in der Cadettencompagnie zu Graz erfolgte am 1. October 1839 seine Beförderung zum Lieutenant II. Classe im Infanterieregiment Nr. 53, am 18. März 1843, bei gleichzeitiger Ernennung zum Adjutanten beim zweiten Regimentsinhaber – jene zum Lieutenant I. Classe im Dragonerregiment Nr. 1. Am 20. Februar 1844 wurde M. zum Oberlieutenant beim 21. Infanterieregiment, hierauf am 30. Mai 1848 zum Capitänlieutenant und am 30. März 1849 zum Hauptmann I. Classe befördert. In dem Feldzuge 1848 in Ita1ien nahm M. an den Kämpfen in Mailand, wo er schwer verwundet wurde, dann an den Gefechten bei Curtatone und Goito, bei Mantua, Solarolo und Crotta d’Adda, 1849 an dem Gefechte am Gravellone und den Schlachten bei Mortara und Novara theil und wurde in letzterer Schlacht abermals schwer verwundet. Mit 1. Juni 1858 wurde er zum Major beim Infanterieregiment Nr. 43 befördert und am 26. Juli 1858 unter Transferirung zum Adjutantencorps zum Flügeladjutanten Sr. Majestät ernannt. Den Feldzug 1859 in Italien, [469] sowie die Schlacht von Solferino machte M. an der Seite Sr. Majestät des Kaisers mit; am 13. Juli 1859 wurde er zum Oberstlieutenant beim Infanterieregimente Nr. 35 bei Belassung in seiner gegenwärtigen Verwendung als Flügeladjutant Sr. Majestät befördert. Am 27. December 1859 wurde er als Commandant zu dem neu zu errichtenden Infanterieregimente Graf Crenneville Nr. 75 übersetzt und am 15. August 1860 zum Obersten befördert.

Am 5. Mai 1866 zum Brigadier bei der Nordarmee ernannt und im X. Armeecorps eingetheilt, kämpfte M. mit seiner Brigade, bestehend aus den Infanterieregimentern Mazzuchelli Nr. 10 und Parma Nr. 24, dem 12. Feldjägerbataillon und der Batterie Nr. 1 des 3. Feldartillerieregiments, in dem Treffen bei Trautenau, wo er bis zum Eintreffen des Corps durch offensive Vertheidigung seiner Stellung mit seiner Brigade allein das erste feindliche Armeecorps durch drei Stunden im weiteren Vorrücken aufhielt; ferner nahm M. mit seiner Brigade in den Gefechten bei Neu-Rognitz und Königinhof, dann in der Schlacht bei Königgrätz ruhmvollen Antheil und versah mit selber während des Rückzuges der Armee den schwierigen Nachhutdienst. – Schließlich vermochte es M. mit seiner auf 11 Bataillone verstärkten Brigade, dann mit zwei seinen Befehlen unterstellten Ulanenregimentern und 36 Geschützen die von ihm zum Schutze Preßburgs eingenommene Stellung bei Blumenau am 22. Juli 1860 durch sechs Stunden des heftigsten Kampfes und bis zum Eintritte der Waffenruhe gegen die Angriffe des weit überlegenen Gegners zu behaupten. Am 8. September 1866 übernahm M. wieder das Commando des Infanterieregiments Nr. 75; am 9. November 1867 erfolgte seine Ernennung zum k. k. Generalmajor und Brigadier und am 31. October 1872 jene zum Commandanten der 36. Infanterietruppendivision. – Mit 1. November 1873 zum Feldmarschalllieutenant befördert, wurde er am 8. April 1874 als Generaladjutant Sr. Majestät des Kaisers berufen und am 5. Juli desselben Jahres zum k. k. wirklichen geheimen Rathe ernannt. – Am 11. December 1878 erfolgte seine Ernennung zum Inhaber des Infanterieregiments Nr. 21 und am 28. October 1881 seine Beförderung zum Feldzeugmeister.

M. wurde von Sr. Majestät dem Kaiser wie auch von fremden Souveränen wiederholt ausgezeichnet. Er war Besitzer des Großkreuzes des österreichisch kaiserlichen Leopold-Ordens (mit der Kriegsdecoration des Ritter-Kreuzes), Ritter des österreichisch kaiserlichen Ordens der eisernen Krone II. Cl. (Kriegsdecoration), Besitzer der Kriegsmedaille, Großkreuz des großherzoglich toscanischen Militär-Verdienst-Ordens, Ritter des kaiserlich russischen St. Alexander-Newsky-Ordens und des kaiserlich russischen St. Annen-Ordens I. Cl. (in Brillanten), Großcordon des kaiserlich japanischen Ordens der „aufgehenden Sonne“, Großkreuz des königlich preußischen rothen Adler-Ordens, Besitzer des ottomanischen Osmanié-Ordens I. Cl., Großkreuz des königlich italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens, Besitzer des persischen Sonnen- und Löwen-Ordens I. Cl., Großkreuz des königlich dänischen Danebrog-Ordens, des königlich portugiesischen Militär-Ordens St. Benedict d’Aviz, des königlich spanischen Ordens Karl’s III., des königlich sächsischen Albrechts-Ordens, des königlich württembergischen Kronen-Ordens, des königlich schwedischen Schwert-Ordens, des königlich belgischen Leopold-Ordens, des königlichen Ordens „Stern von Rumänien“, des königlich serbischen Takowa-Ordens, Ritter des großherzoglich badischen Ordens Berthold I. von Zähringen, Großkreuz des großherzoglich hessischen Verdienst-Ordens Philipp’s des Großmüthigen und des herzoglich braunschweigischen Ordens Heinrich’s des Löwen, Besitzer des fürstlich [470] montenegrinischen Danilo-Ordens I. Cl., Commandeur des großherzoglich hessischen Ludwig-Ordens, Besitzer des fürstlich reußschen Ehrenkreuzes I. Cl. (in Brillanten). – Er starb im 66. Lebensjahre am 18. December 1886 in Baden bei Wien.

Acten des k. und k. Kriegs-Archivs. – Silberer, Generalität der k. k. Armee.