Zum Inhalt springen

ADB:Moriggl, Simon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Moriggl, Simon“ von Anton Weis in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 243, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Moriggl,_Simon&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 07:17 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Moriggl, Alois
Nächster>>>
Mörike, Eduard
Band 22 (1885), S. 243 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Simon Moriggl in der Wikipedia
Simon Moriggl in Wikidata
GND-Nummer 13756774X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|243|243|Moriggl, Simon|Anton Weis|ADB:Moriggl, Simon}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13756774X}}    

Moriggl: Simon M., tirolischer Patriot, geb. zu Burgeis am 30. October 1817, † zu Innsbruck am 18. October 1874. Zum Priester geweiht am 30. Juli 1843, diente M. zuerst in der Seelsorge, bis er 1850 eine Stelle als Gymnasialprofessor zu Innsbruck erhielt, in welcher er nahezu durch 20 Jahre eine stille, aber gesegnete Wirksamkeit entfaltete. Die politischen und religiösen Kämpfe, die in den sechziger Jahren Tirol so sehr aufregten, drängten auch ihn in das öffentliche Leben. In Wort und Schrift trat er nun vielfach für Erhaltung der Glaubenseinheit und für die Vertheidigung der gefährdeten Landesrechte ein; er ruhte nicht, bis er die „Neuen Tiroler Stimmen“ als katholisch-conservatives Preßorgan ins Leben gerufen und mit einem Kranze von katholischen Vereinen das Land überzogen hatte, in denen er häufig als Sprecher und Anwalt für die beregten Angelegenheiten auftrat. Natürlich behagte dem damaligen liberalen Ministerium Herbst-Giskra diese Rührigkeit Moriggl’s durchaus nicht, allein sein unbescholtener, makelloser Charakter, sein sonstiger Pflichteifer und Pflichttreue gestatteten keinen Angriff auf seine Person, bis endlich ein dem Ministerium zur Kunde gekommener Brief, den M. an die katholischen Zweigvereine geschrieben, um sie zu festem Zusammenhalten aufzumuntern, die willkommene Handhabe bot, um ihn am 9. December 1869 von Amt und Gehalt zu suspendiren. Zum Schweigen brachte man den von der Bevölkerung als Märtyrer gefeierten Mann damit freilich nicht; indessen legte bald der Tod ihm Schweigen auf, nachdem er noch am 1. Mai 1870 zum Beichtvater der Ursulinerinnen zu Innsbruck und 1873 von Pius IX. zu seinem geheimen Kämmerer ernannt worden war.

Neue Tiroler Stimmen, Jahrg. 1874, 19. October.