ADB:Mosel, Friedrich Wilhelm von der
Friedrich dem Großen die Mittel zur Fortsetzung der Belagerung von Olmütz bieten sollte, von Neiße zur Armee zu geleiten. Zu diesem Zweck wurdem ihm 8 Bataillone und 3000–4000, in 4 Bataillone gegliederte Reconvalescenten nebst 1100 Mann Cavallerie, im ganzen 11–12 000 Mann unterstellt; Feldmarschall Daun entsandte die Generale Laudon und Siskowics um den Transport abzufangen. Am 28. Juni geschah bei Nieder-Guntersdorf der erste Angriff; er wurde nach heftigem Kampfe zurückgewiesen. [358] Am 30. wurde er bei Domstadl, einem Städtchen 3 Meilen nordöstlich von Olmütz, erneuert und gelang vollständig, trotz des Eingreifens des vom Könige dem Transport entgegengesandten Zieten. Der größte Theil der Wagen wurde von den Oesterreichern genommen, die Bedeckung meist zersprengt oder zu Gefangenen gemacht. Die Folge davon war, daß der König die Belagerung aufhob. Der König muß ihm eine Schuld an dem Mißlingen der Unternehmung nicht beigemessen haben; als M. aber im folgenden Jahre bei Maxen in Gefangenschaft gerathen war und später um ein Canonicat bat, schrieb er ihm 1765: „das Canonicat hat er bei Maxsen verloren“. 1768 nahm er seinen Abschied und starb am 6. Februar 1777 zu Meurs.
Mosel: Friedrich Wilhelm von der M., preußischer Generalmajor, 1709 geboren, studirte, reiste, trat 1727 in den Dienst, focht in den schlesischen Kriegen, ward bei Hohenfriedberg verwundet und war 1758 Oberst, als er den Befehl erhielt, einen Transport von 4000 Wagen, darunter 818 mit Artilleriebedarf beladene, welcher- Biographisches Lexicon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, 3. Theil, Berlin 1790. – E. v. St., der Feldzug in Mähren, Frankfurt a. M. 1858.