ADB:Mundt, Johann Friedrich
Schill’s Freischaar an und zeichnete sich bei Dodendorf so sehr aus, daß ihn seine Kameraden scherzweise den „Herzog von Dodendorf“ nannten. Schill selbst hat ihm diesen Namen nicht beigelegt, auch kommt er einem anderen Prätendenten, der ihn später in Anspruch genommen hat (vgl. Soldatenfreund, 28. Jahrgang, S. 394, 887, Berlin 1860/61) nicht zu. Zum Unterofficier befördert, that er sich bei der Vertheidigung und der Räumung von Dömitz von neuem hervor und verrichtete während des übrigen Theiles des Zuges Officiersdienste. Dann kam er zum Pommerschen Husarenregiment und sollte Officier werden, seiner mangelnden Schulbildung wegen aber ging dies nicht an. In den Befreiungskriegen, wo er das Eiserne Kreuz erwarb, geschah es dennoch; er wurde Secondelieutenant beim braunen Husarenregiment (jetzt 1. Schlesisches Nr. 4). Als er zum Rittmeister heran war, äußerte sein Regimentscommandeur wiederum sein Bedenken wegen der Ernennung, König Friedrich Wilhelm III. aber verfügte sie, und empfahl M. nur, sich in der Orthographie zu vervollkommnen. 1837 als Major außer Dienst getreten, starb er am 27. December 1848 zu Rosen, Kreis Strehlen.
Mundt: Johann Friedrich M., eines Maurers aus Aschersleben Sohn, schloß sich- Baersch, Ferdinand von Schill’s Zug und Tod, Leipz. 1860.